Außenansicht des Mietshauses in der Solinger Degenstraße, in dem seit zwei Wochen die Heizung ausgefallen ist.

Mieter seit zwei Wochen in der Kälte

Eiszeit im Mehrfamilienhaus

Stand: 26.01.2015, 14:55 Uhr

Fünf Mietparteien frieren in ihren Wohnungen. In dem Haus an der Solinger Degenstraße ist die Heizung kaputt. Die Mieter werden vom Vermieter nach eigenen Angaben immer wieder vertröstet. Seit Wochen lasse die Reparatur auf sich warten.

Von Christian Licht

Frieren vor dem Fernseher

Mieter Dennis Klee mit Mütze und Schal bei 12,1 Grad in seiner Wohnung. Neben ihm sein Hund, dahinter die Heizung

Dennis Klee mit Hund Ronnie

Mit Mütze und Schal sitzt Dennis Klee auf seinem Sofa. In seiner Wohnung ist es kalt. Das Thermometer zeigt gerade einmal 12,1 Grad Celsius. Die Fenster sind von innen beschlagen, so feucht ist es in den Räumen. Nachts schläft der Mieter mit Jogginganzug und mehreren Decken. "Die Laune ist mies geworden, die Temperatur leider Gottes auch. Wir können nicht richtig spülen. Das Wasser ist kalt. Wir kommen aus dem Schlafzimmer raus und denken wir sind in Sibirien. Es ist eine bodenlose Frechheit," ärgert sich Dennis Klee.

Notlösung schafft

Ein Monteur, der sich spontan bereit erklärt hat, die Heizung zu reparieren und ein Mieter vor der defekten Heizungsanlagen

Ein Monteur versuchte zu helfen

Ein Heizungsunternehmen hatte vor einigen Tagen Mitleid und brachte jeder Mietpartei einen mobilen Heizkörper vorbei. Diese Geräte steigern allerdings den Stromverbrauch enorm. Ob die Mieter am Ende auf diesen Kosten sitzen bleiben wissen sie nicht. Die zuständige Heizungsfirma kommt mit ihren Planungen nicht richtig weiter. Ihr fehlt ein eindeutiger Auftrag des Vermieters. "Es sind verschiedene Sachen zusammen gekommen. Zum einen hat es von dem Vermieter relativ lange gedauert eine Entscheidung zu fällen, zum anderen haben die Ersatzteile eine längere Lieferzeit gehabt. Wir haben heute das vorletzte Teil bekommen. Eins fehlt leider noch, aber das ist nicht systemrelevant. Jetzt versuchen wir die Maschine ans Laufen zu bringen," meint Heizungsunternehmer Florian Denecke. Der Vermieter war heute (26.01.2015) nicht für den WDR zu sprechen.

Jetzt geht es los

Um den frierenden Mietern zu helfen, begannen die Heizungsmonteure heute, auch ohne konkreten Auftrag zu reparieren. Im Heizungskeller dann die erste Erkenntnis: Offensichtlich wurde die Anlage vor fünf Jahren zuletzt gewartet. Das ist viel zu selten für eine solche Heizung. Eigentlich müsste das Gerät jedes Jahr gecheckt werden. Die Folgeschäden waren daher auch noch größer als befürchtet. Da eine Platine kaputt ist, konnte die Anlage heute trotz stundenlanger Arbeit nicht repariert werden. Den Mietern steht eine weitere kalte Nacht bevor.