Viele Kaffeemaschinen, dahinter hohe Regale mit Paketen in einer Halle

Hilfe angekommen!

Stand: 23.09.2014, 20:17 Uhr

Die Spendenbereitschaft nach dem Unwetter in Münster war groß. In einer großen Lagerhalle in Münster-Handorf haben ehrenamtliche Helfer Möbel und Hausrat gesammelt und verteilt. Am Donnerstag (25.9.2014) ist damit Schluss. Heute könnnen dort zum vorletzten Mal Spenden abgeholt werden.

Von Rainer Bloscheck

"Wir haben sechs Stühle und eine Wohnzimmer-Schrankwand abzugeben. Können Sie uns helfen zu helfen", wandte sich eine Frau aus Hörstel an das WDR Studio Münster. Aus den Berichten in Radio und Fernsehen hatte sie erfahren, dass viele Münsteraner und Grevener nach dem Unwetter Ende Juli Hab und Gut verloren haben. Auch viele andere Menschen wollten mit Sachspenden helfen. Für solche Fälle hat eine Gruppe von ehrenamtlichen Helfern schließlich eine Lagerhalle organisiert, in der ein Unternehmen normalerweise Streusalz lagert.

Hilfe für viele Haushalte

Seit Anfang August hatten Bedürftige somit eine Anlaufstelle, bei der sie dienstags, donnerstags und samstags jeweils am Nachmittag Möbel, Kleingeräte, Porzellan und anderen Hausrat finden konnten. Seitdem wurden mehr als 1800 Sachspenden an rund 250 bedürftige Haushalte verteilt, berichtet Bernd Brauckmann von der Helfergruppe "Spenden für Regen in Münster". Für viele war das eine wertvolle Unterstützung. Und das Lager ist immer noch gut gefüllt.

Halle wird wieder gebraucht

Doch nun naht der Winter und das Unternehmen braucht seine Lagerhalle wieder dringend selbst, um sich auf den Winterdienst vorbereiten und Salz einlagern zu können. Heute (23.9.) und am Donnerstag (25.9.) hat die Halle von 13 - 18 Uhr noch einmal geöffnet für Bedürftige. Und weil sich schon abzeichnete, dass einiges übrigbleiben könnte, sind auch gemeinnützige oder soziale Einrichtungen in den vergangenen Tagen informiert worden, dass die Hilfsgüter auch für sie bereitstehen. Das Frauenhaus hat beispielsweise schon davon profitiert.

Neuer guter Zweck

Nach der endgültigen Schließung sollen die übrig gebliebenen Sachspenden für Hochwasseropfer in Rumänien zur Verfügung gestellt werden. Geplant ist ein begleiteter Hilfstransport, der am Samstag in die Hochwassergegend um Timisoara starten soll. Dort sollen die Güter ebenso unbürokratisch wie in Münster an Bedürftige verteilt werden. Ein neuer guter Zweck, meinen die Organisatoren.

Kritik an Verwendung

Doch in diesem Punkt gibt es auch Kritik. Über die weitere Verwendung sei über die Köpfe der Spender hinweg entschieden worden, meint zum Beispiel Sebastian Nauschütz von der Helfergruppe "Regen in Münster". Kritisiert wird auch, dass nunmal ausdrücklich für Münsteraner gespendet worden sei, auch wenn die Dinge in Rumänien sicherlich ebenfalls gut aufgehoben seien. Die Spendengruppe spricht von Kommunikationsproblemen und hat darauf reagiert. Wer mit dem Transport nach Rumänien nicht einverstanden ist, der kann seine Spende auch zurückziehen und den abgegebenen Hausrat wieder abholen.