Gartenzeit: Agapanthus – die Blume der Liebe

Lokalzeit aus Köln, vom 07.07.2015

Stand: 07.07.2015, 12:18 Uhr

Der Name Agapanthus leitet sich aus dem Griechischen ab. Der französische Botaniker L'Héritier schuf für die vorher unterschiedlich bezeichnete Pflanzengattung einen neuen Namen aus den griechischen Worten agápe (Liebe) und ánthos (Blume). Im Deutschen heißt die Pflanze daher auch Liebesblume, meist aber Schmucklilie.
Das natürliche Verbreitungsgebiet von Agapanthus ist ausschließlich Südafrika. Sie kommen vom Küstenbereich bis ins Bergland in Höhen von 2.000 m vor. Die verschiedenen Agapanthusarten haben deutlich voneinander unterscheidbare Wuchsgebiete.

Geschichte der Pflanze:

Aus der damals niederländischen Kapkolonie in Südafrika fanden ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Agapanthus erstmals aus ihrer Heimat den Weg nach Europa und sorgten zunächst in holländischen Gärten für Aufsehen. In Deutschland stammt der früheste Nachweis von Agapanthus aus dem Jahr 1699. Im 19. Jahrhundert waren sie in Europa schon weit verbreitet, wegen der Frostempfindlichkeit aber meist beschränkt auf Parks und größere Gartenanlagen mit Orangerien oder geeigneten Überwinterungsquartieren.

Erste Sortensichtungen gab es in England seit den frühen 1970er Jahren; in den Niederlanden werden seit 2002 jährlich Agapanthustage veranstaltet. Auch in Deutschland ist ein stetig zunehmendes Interesse von Gartenfreundinnen und -freunden an Agapanthus festzustellen.

Agapanthen in deutschen Gärten

Für die gärtnerische Nutzung ist die Unterscheidung zwischen immergrünen und einziehenden Agapanthus von Bedeutung. Von beiden Formen gibt es blaue und weiße Sorten in großer Formenvielfalt und mit fließenden Übergängen bei den Merkmalen.

Immergrüne Agapanthus behalten auch im Winter ihre grünen Blätter, sind daher ganzjährig attraktiv, nicht nur zur Blütezeit. Sie müssen zwingend hell und kühl, aber frostfrei überwintert werden.

Einziehende Agapanthus verlieren über Winter ihr Laub. Sie können daher auch im Dunkeln überwintert werden und vertragen trocken gelagert auch etwas Frost. Im Freien ausgepflanzt besteht hohes Verlustrisiko. Blätter und Blüten sind meist etwas kleiner als bei den immergrünen Formen.

Pflegetipps

  • Standort: Die Pflanzen aus Südafrika benötigen einen sonnigen, warmen Standort. Auch mit wenigen Sonnenstunden kommen Schmucklilien zurecht, jedoch leidet ihre Blütenpracht darunter.
  • Die optimalen Bodenbedingungen: Die in Kübeln gepflanzte Schmucklilie benötigt herkömmliche Universalerde. Zusätzlich beigemischter Lehm sorgt für eine bessere Bindung der Feuchtigkeit und trägt zur Verbesserung der Bodenkonsistenz bei. Agapanthus ist enorm anfällig für Staunässe - eine Drainage am Kübelboden sorgt für den zügigen Ablauf überflüssigen Gießwassers. 
  • Gießen: Agapanthus vertragen problemlos längere Trockenperioden, das afrikanische Erbe der Pflanze macht dies möglich. In den fleischigen Leitwurzeln und Rhizomen der Schmucklilie werden größere Mengen Wasser eingelagert und bei Bedarf an die Blätter und Triebe abgegeben. Mäßiges gießen - auch im Hochsommer - verträgt die Pflanze besser als nasse Füße.
  • Düngen: Im Frühjahr und Herbst versorgt eine dickere Schicht Komposterde die Pflanze mit den wichtigen Mineralstoffen. Bei Bedarf - wenn beispielsweise der Boden nährstoffarm ist - genügt den Schmucklilien im Beet aber auch alle 4 Wochen eine Düngung mit herkömmlichem Flüssigdünger.
  • Vermehrung Innerhalb weniger Jahre können Schmucklilien einen beachtlichen Umfang erreichen. Werden die Pflanzen für den Kübel zu schwer oder sind mehr Agapanthus erwünscht, kann die Staude ohne größeren Aufwand geteilt werden. Aufgrund der massiven Wurzelbildung wird für die Wurzelteilung ein Spaten oder eine scharfe Axt benötigt. Die Schmucklilie vorsichtig in verschiedene Pflanzenteile abtrennen. Die einzelnen Teile der Agapanthus wie gewohnt einpflanzen.Dieser Vorgang empfiehlt sich im zeitigen Frühjahr, ehe die Pflanze mit dem Austrieb ihrer Blüten beginnt oder direkt vor dem Umzug in ihr Winterquartier.
  • Umtopfen: Agapanthus neigen dazu, ein dichtes Wurzelgeflecht auszubilden. Das Motto der afrikanischen Staude scheint zu lauten "je enger, desto besser", denn erst durch in einem vollständig durchwurzelten Blumenkübel bilden die Pflanzen eine üppige Blütenpracht aus. Doch gerade hier ist ein aufmerksamer Blick angeraten: Denn ragen die Wurzeln aus dem Gefäß heraus, sind sie nicht mehr in der Lage, über das Pflanzensubstrat wichtige Nährstoffe und Wasser aufzunehmen und müssen das Gefäß wechseln.
  • Überwintern: Die Schmucklilien sind nicht winterhart. In milden Winterregionen besteht eine geringe Chance, dass die Pflanzen auch im Freiland die kalte Jahreszeit unbeschadet überstehen können. Dennoch ist das Risiko zu groß, dass die Triebe und Wurzelballen der Staude auch zeitweilige Minustemperaturen nicht überleben. Für die erfolgreiche Überwinterung der Agapanthus wird zwischen den sich einziehenden und den immergrünen Arten unterschieden.
  • Einziehende Agapanthus - Diese Arten verlieren im Spätherbst das komplette Blattwerk und ziehen sich ins Erdreich zurück. Unbeschadet überstehen sie eine Überwinterung im Dunkeln, niedrige Temperaturen vorausgesetzt.
  • Immergrüne Agapanthus - Wie der Name schon verrät, behalten diese Schmucklilien-Arten ganzjährig ihre Blätter. Für eine üppige Blütenbildung im Folgejahr müssen die immergrünen Agapanthus in einem hellen, frostsicheren Raum überwintern. Um das Wachstum der Pflanze im Winter nicht zu fördern, benötigen die Schmucklilien während der Überwinterungsphase eine Umgebungstemperatur zwischen 0°C und 6°C.

Die Agapanthusfarm in Dormagen:

Martin Pflaum betreibt die Agapanthusfarm im Nebenerwerb, deshalb sind Besichtigungen nur nach Absprache möglich. Sie erreichen Martin Pflaum am besten abends und am Wochenende telefonisch unter der 02133 82077. Mehr Informationen finden Sie unter:

Im Juli können Sie Martin Pflaum und andere Spezialgärtner auf dem Pflanzentreffen im Kloster Knechtsteden besuchen. Mehr Informationen hierzu: