Konzept für Düsseldorfer Regierungsviertel

Flexibler Neubau für drei Ministerien

Stand: 07.01.2016, 14:29 Uhr

Die Düsseldorfer Landtagsabgeordneten aller Parteien haben am Donnerstag (07.01.2016) ein Konzept für ein künftiges Regierungsviertel vorgelegt. Danach sollen die Ministerien der Landesregierung stärker in der Nähe des Landtags konzentriert werden. Das frühere Innenministerium soll dafür durch einen flexiblen Neubau ersetzt werden.

Von Peter Hild

Die derzeit elf Düsseldorfer Landtagsabgeordneten kämpfen bereits seit Längerem für ein stärker konzentriertes Regierungsviertel rund um den Landtag. Gemeinsam mit einem Essener Architekturbüro haben sie nun einen konkreten Vorschlag zur Gestaltung eines künftigen Viertels vorgelegt, den sie als Grundlage für weitere Gespräche mit der Stadt Düsseldorf und der Landesregierung sehen.

Innenministerium soll für Neubau abgerissen werden

Im Zentrum der Pläne steht dabei die Frage, wie das frühere Innenministerium an der Haroldstraße langfristig genutzt werden soll. Bis zum Jahr 2020 zieht dort übergangsweise die Düsseldorfer Polizei ein, bis das neue Polizeipräsidium fertiggestellt ist. Die Abgeordneten schlagen vor, danach das asbestbelastete Gebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Der soll aus drei flexibel nutzbaren Gebäudekomplexen bestehen. „Wir wollen einen funktional-effektives Gebäude, durch das Synergien geschaffen werden, weil zum Beispiel nur eine Kantine gebraucht wird oder nur einmalig Technik eingebaut werden muss“, erklärt der stellvertretende Fraktionschef der Grünen, Stefan Engstfeld. Auch der Behrens-Bau neben dem früheren Mannesmann-Hochhaus könnte für eine Landesbehörde genutzt werden.

Bis zu drei Ministerien in einem Komplex

In den geplanten Neubau könnten bis zu drei Ministerien einziehen. Im Gespräch sind vor allem das Umwelt-, das Finanz- und das Justizressort, die bislang weiter entfernt in der Stadt verteilt ihren Sitz haben. Auch für die Staatskanzlei müsse langfristig ein neuer Standort gefunden werden, so die Abgeordneten. Die drei Gebäudekomplexe sollen etwa sechs bis acht Stockwerke hoch werden, sagt Architekt Thomas Höxtermann. Je nach den Bedürfnissen der einzelnen Ressorts soll die Zahl der Räume und Säle flexibel erweiterbar sein oder zurückgebaut werden können.

Ziel: Keine Mehrkosten für das Land

Die Kosten für den Neubau schätzt Höxtermann grob auf rund 100 Millionen Euro. Ziel sei es, ein solches Projekt ohne Mehrkosten für das Land zu realisieren. „Das könnte gegenfinanziert werden, indem unter anderem das Finanzministerium am Hofgarten und das Justizressort in der Nähe der Königsallee verkauft werden“, so Höxtermann. Diese Gebäude seien wegen ihrer guten Lage auch für die Stadt Düsseldorf und die künftige Stadtentwicklung interessant. Zudem gäbe es durch einen Neubau langfristig gesicherte Mieteinnahmen. „Damit würden alle Seiten profitieren“, meint der SPD-Landtagsabgeordnete Markus Herbert Weske.

Diskussionsprozess in den kommenden Jahren

Die Abgeordneten wollen ihren Vorschlag an die Landtags- und Stadtratsfraktionen, sowie die Stadt Düsseldorf und die Landesregierung weiterleiten und damit einen Diskussionsprozess anstoßen. „In den nächsten zwei bis drei Jahren wollen wir Einigkeit über die Gestaltung eines Regierungsviertels erzielen, damit wir einen Leerstand des alten Innenministeriums vermeiden und im besten Fall direkt nach dem Auszug der Düsseldorfer Polizei dort mit den Arbeiten starten können“, so der Grünen-Abgeordnete Engstfeld.