Buchsbaumzünsler in Düsseldorf

Asiatische Raupe bedroht Bäume

Stand: 18.08.2015, 19:22 Uhr

Mit Containerschiffen kamen die Raupen aus Ostasien nach Deutschland. Aktuell treibt der Schädling in Düsseldorf und in umliegenden Städten sein Unwesen. Er frisst nicht nur die Buchsbäume auf der heimischen Terrasse kahl, sondern bedroht auch die Existenz von ganzen Parks.

Von Damla Hekimoglu

"Die Raupen arbeiten sich von innen nach außen vor – viele bemerken den Befall erst spät, wenn der Buchs schon kahl ist", sagt Landschaftsgärtner Uwe Romeike. Der gefräßigen Raupe reicht das aber nicht – sie nagt auch noch die Zweige ab. Außerdem hat der Buchsbaumzünsler keine natürlichen Feinde und vermehrt sich schnell. "Die Raupe entwickelt sich zu einem Falter, der zwar nur zehn Tage lebt, aber die Weibchen sind so dreist, dass sie ihre Eier da ablegen, wo noch kein Befall ist“, so der Landschaftsgärtner. Aktuell sei schon die dritte Generation der Buchsbaumzünsler aktiv.

Wie erkennt man den Buchsbaumzünsler?

Die Raupe ist durch ihre grüne Farbe zwar gut getarnt, aber dennoch mit bloßem Auge zu erkennen. Sie ist bis zu 5cm lang, mit schwarzen Punkten und Streifen und einem schwarzen Köpfchen.

Kann man ihn bekämpfen?

"Ja, das geht, solange kein massiver Befall vorhanden ist", beruhigt der Landschaftsgärtner aus Fischeln. "Man muss aber immer die Stellen suchen, wo hellgrüne Kotkrümel liegen und wo Gespinste sind. Von März bis Oktober muss man die Buchsbäume immer im Blick haben. Wenn man rechtzeitig handelt, erholt sich der Buchs meist wieder."

Wie kann man ihn bekämpfen?

  • Manuell

Die ökologisch bedenkenloseste Variante ist das händische Absammeln der Raupen – allerdings geht das nur bei einzelnen Buchsbäumchen, nicht aber in größeren Gartenanlagen. Die Gespinste können problemlos mit einer Rosenschere rausgeschnitten werden. Wichtig hierbei: Nicht in den Hausmüll oder auf den heimischen Kompost! "Am besten in einem fest verschlossenen Müllbeutel entsorgen oder die Zweige verbrennen", sagt der Landschaftsgärtner. "Auch mit einem Hochdruckreiniger kann der Schädling abgesprüht und aufgesammelt werden. Hier sollte man aber darauf achten, dass der Strahl nicht so massiv ist, dass die Blätter wegfliegen."

  • Biologisch

Es gibt biologische Maßnahmen, die man anwenden kann. Niemöl ist ganz gut, was man mit einem Sprühgerät über die Pflanze sprüht. Hier muss man immer mal wieder mit der Düse auch kräftig in die Mitte des Buchsbaumes sprühen, denn dort beginnt die Ausbreitung. Es gibt aber auch biologische Insektizide. Die werden dann bei der Nahrungsaufnahme von den Raupen aufgenommen und führen relativ schnell zum Absterben der Tiere.

  • Chemisch

Chemische Bekämpfungsmöglichkeiten sind zwar schädlich für Nutztiere wie Bienen - bei meterlangen Buschhecken und Gartendenkmälern kommt man aber leider nicht drum rum. "Diese gibt’s im Fachhandel und die funktionieren auch ganz gut", so der Landschaftsgärtner.

Sind auch andere Pflanzen in Gefahr?

Nein, die Raupe frisst nichts anderes, als die Buchsbäumchen.