Robert Ludlum, amerikanischer Thriller-Autor

25. Mai 1927 - Robert Ludlum wird geboren

Stand: 25.05.2017, 00:00 Uhr

Die bekannteste Serie des amerikanischen Thriller-Autors Robert Ludlum beginnt mit dem Buch "Die Bourne Identität" (1980). Darin wird Ex-Agent Jason Bourne ohne Gedächtnis am Mittelmeer angeschwemmt. Er bekommt es nicht nur mit CIA-Killern zu tun, sondern auch mit "Carlos, dem Schakal".

Dieser weltweit gesuchte Terrorist und eine selbst erlittene temporäre Amnesie bringen Ludlum auf die Buch-Idee: "Mal angenommen, ein Mann wäre hinter 'Carlos, dem Schakal', her und hätte sein Gedächtnis verloren - das war der Ursprung der 'Bourne Identität'." Die Roman-Figur schafft es in mehrere Kinofilme, in denen geschossen, geprügelt und getötet wird.

Schreibkarriere mit 40

Auch in den Büchern von Ludlum herrscht ununterbrochen Action. Das "Bourne Ultimatum", der dritte Band mit der Romanfigur Jason Bourne, wird von einem Kritiker als "Sieg der Interpunktion über den Inhalt" bezeichnet: Schon über die ersten sechs Buchseiten streue der Autor 35 Ausrufezeichen. Auf seinen Schreibstil angesprochen, erwidert Ludlum: "Ich bin, glaube ich, in erster Linie ein Unterhalter. Ich komme vom Theater, ich brauche das Publikum."

Tatsächlich hat der am 25. Mai 1927 in New York geborene Autor bereits eine Karriere hinter sich, bevor er mit dem Schreiben anfängt. Er arbeitet damals als Theater- und Fernsehschauspieler, Werbesprecher und Produzent. Als er seiner Frau Mary von seinem Traum erzählt, Krimis zu schreiben, sagt sie zu ihm: "Robert, du bist jetzt 40 und wenn du es jetzt nicht probierst, wirst du es bis an dein Lebensende bereuen!"

Drei-Wort-Titel

Ludlums Debüt-Roman "Das Scarlatti-Erbe" erscheint 1971. Die Story: Geld aus den USA finanziert Adolf Hitlers Aufstieg. Wie alle weiteren 21 Thriller, die zu Ludlums Lebzeiten erscheinen, ist auch dieser ein Bestseller. In den 1980er und 1990er Jahren stehen seine Bücher für große Auflagen und Drei-Wort-Titel wie "Das Parsifal-Mosaik" (1982), "Der Ikarus-Plan" (1988) und "Die Lennox-Falle" (1995). Ludlums Lieblingsthema sind groß angelegte Verschwörungen, hinter denen weitere Verschwörungen lauern.

Im Unterschied zum oft raffiniert angelegten labyrinthischen Plot bleiben seine Figuren meist eindimensional. Die Schauplätze der Handlung und vor allem der Geheimdienstaktionen beschreibt er kenntnisreich. Dass er sein Detailwissen aus eigener Erfahrung haben könnte, weist er lachend von sich: "Ich bin nicht, noch war ich jemals Mitglied irgendwelcher Geheimdienste."

Meister der Spannung

Ludlums Thriller werden über 300 Millionen Mal verkauft und in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Nach seinem Tod am 12. März 2001 in Naples in Florida veröffentlicht sein Verlag noch gut ein halbes Dutzend weiterer Romane. Damit ist Ludlum einer der erfolgreichsten Krimi-Autoren des 20. Jahrhunderts - kein Literat, aber ein Meister der Spannung. Über seinen ersten Titel, "Das Scarlatti-Erbe", hieß es in der "Washington Post": "Es ist ein mieses Buch. Ich bin bis drei Uhr morgens aufgeblieben, um es zu lesen."

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