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Kurt Gerron

ZeitZeichen

16.08.1944 - Drehbeginn des Propagandafilms über das KZ Theresienstadt

Stand: 21.06.2019, 10:40 Uhr

Das Leben im Lager als Ferienidyll: Junge Frauen in Shorts treiben Gymnastik an der frischen Luft, Kinder strahlen auf Schaukelpferden, gut gekleidete alte Herrschaften sitzen plaudernd in der Sonne. So "schön" war es im KZ Theresienstadt - wenn man dem Film glauben will, den die Nazis im Sommer 1944 dort drehen ließen.

Von Christiane Kopka

Die Realität im Lager sah anders aus: Mehr als ein Viertel der Menschen, die nach Theresienstadt geschleppt worden waren, starben schon dort an Hunger oder Krankheiten durch die katastrophalen hygienischen Verhältnisse.

Der Propagandafilm, dem wahrscheinlich die Häftlinge den sarkastischen Titel Der Führer schenkt den Juden eine Stadt" gegeben haben, wurde von einem echten Profi inszeniert: Kurt Gerron war einer der bekanntesten Schauspieler und Regisseure im Berlin der 20er Jahre gewesen.

Er hatte gehofft, sich durch den Film vor der Vernichtung retten zu können. Doch sofort nach Abschluss der Dreharbeiten wurde Gerron nach Auschwitz deportiert.

Redaktion: Ronald Feisel

Drehbeginn des Propagandafilms Theresienstadt (am 16.08.1944)

WDR ZeitZeichen 16.08.2019 14:51 Min. Verfügbar bis 13.08.2099 WDR 5


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