Live hören
ARD Infonacht
23.03 - 07.00 Uhr ARD Infonacht
Publizistin Carolin Emcke

Verleihung des Friedenspreises an Carolin Emcke

Stand: 07.10.2016, 14:34 Uhr

Die Journalistin und Publizistin Carolin Emcke erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. WDR 5 spezial überträgt die Preisverleihung aus der Paulskirche in Frankfurt.

Carolin Emcke, die in Mülheim an der Ruhr geboren wurde und in Berlin lebt, hat unter anderem als Redakteurin beim Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und als freie Autorin für die "Zeit" gearbeitet. Für die "Süddeutsche Zeitung" schreibt sie eine wöchentliche Kolumne. In Artikeln und Essays berichtet sie aus Krisen- und Kriegsgebieten, etwa aus Afghanistan, Pakistan, Irak und dem Gaza-Streifen.

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht dem Statut zufolge an Persönlichkeiten, "die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen" haben. Mit der Auszeichnung werden seit 1950 Schriftsteller, Philosophen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland geehrt. Im vergangenen Jahr hatte der deutsch-iranische Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani den Preis erhalten.

Friedenspreis für Carolin Emcke

Als Kriegsreporterin berichtete sie von der Front, als Publizistin schreibt sie über die RAF, Homosexualität und Fanatismus. Jetzt erhält die Journalistin und Autorin Carolin Emcke den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Carolin Emcke

Carolin Emcke berichtete als Kriegs-und Krisenreporterin unter anderem aus Afghanistan, dem Irak, aus Kolumbien, dem Kosovo und dem Gaza-Streifen. Angst hatte sie nicht, aber ein Talisman steckte trotzdem auf ihren Reisen immer in ihrer Hosentasche: eine kleine Murmel, die ihr einst ihr Deutschlehrer geschenkt hatte.

Carolin Emcke berichtete als Kriegs-und Krisenreporterin unter anderem aus Afghanistan, dem Irak, aus Kolumbien, dem Kosovo und dem Gaza-Streifen. Angst hatte sie nicht, aber ein Talisman steckte trotzdem auf ihren Reisen immer in ihrer Hosentasche: eine kleine Murmel, die ihr einst ihr Deutschlehrer geschenkt hatte.

"Es ist wirklich illusorisch und auch nicht ganz aufrecht und nicht ganz ehrlich so zu tun, als wären wir als Berichterstatter nicht selber ungeheuer erschrocken, berührt, entsetzt, verstört, irritiert, müde, erschöpft, hungrig", betont Carolin Emcke, die ihre eigene Betroffenheit ganz bewusst in ihre Texte einfließen lässt.

Jüngst ist ihr Essay "Gegen den Hass" erschienen. Ein Buch, das in Zeiten von Pegida, AfD und des Terrors durch den so genannten "Islamischen Staats", von Rassismus und Fanatismus handelt. Nun wird die Publizistin und Journalistin mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.