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Was war geplant?

Eigentlich wollte Bundeswirtschafts-Minister Sigmar Gabriel von der SPD eine Kohleabgabe auf alte Kohle-Kraftwerke einführen. Je mehr CO2 ein Meiler ausstößt, desto mehr sollte der Betreiber dafür zahlen. Das sollte die Energie-Riesen dazu bringen Kohlendioxid aus Kostengründen einzusparen und sogar Kraftwerke stillzulegen.

Warum kam es anders?

Als Gabriels Pläne bekannt wurden, liefen die Gewerkschaften und die Bundesländer mit starker Braunkohleindustrie Sturm - auch Nordrhein-Westfalen. Sie haben zenhtausende Arbeitsplätze in Kraftwerken, im Tagebau und in Zulieferbetrieben in Gefahr gesehen. Sie haben sich also mit der Union und Teilen der SPD gegen den Vorschlag von Gabriel durchgesetzt.

Was hat die Koalition beschlossen?

Die Koalition einigte sich auf einen Kompromiss. Einige Kraftwerke sollen abgeschaltet werden, aber als Reserve weiter verfügbar bleiben - falls es mal zu Stromengpässen kommt. Bis zum Jahr 2020 sollen die Kraftwerke dann endgültig geschlossen werden. Die Vorhaltung der Reserve zahlt der Bund - also der Steuerzahler - und eben nicht die Stromkonzerne. Durch diese Variante sollen viele Arbeitsplätze auch in NRW erhalten bleiben. Umweltaktivisten kritiseren den Verzicht auf die Kohle-Abgabe.

Wie ist NRW betroffen?

In NRW werden nach Informationen von WDR-Landeskorrespondent Stefan Lauscher fünf Kraftwerke stillgelegt. Und zwar voraussichtlich die letzten beiden Kraftwerksblöcke in Frimmersdorf, je ein 300-Mega-Watt-Block in Niederaußem und Weisweiler und das Goldenbergkraftwerk in Hürth. Offiziell bestätigt sei das aber noch nicht, so Lauscher.