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Vier Tage Jazz in Münster

Münster und Jazz – das passt einfach perfekt zusammen. Den Beweis dafür lieferte vom 28. bis 31.01.2016 das WDR 3 Jazzfest im Stadttheater. Festivalfotograf Lutz Voigtländer war vom ersten bis zum letzten Konzert dabei und hat die schönesten Momente im Bild festgehalten.

Der Auftakt des WDR 3 Jazzfestes am Donnerstag (28.01.2016) galt Gabriel Pérez, WDR Jazzpreisträger 2008 in der Kategorie Komposition. In Münster präsentierte er sein speziell für das Jazzfest entwickelte Projekt mit dem Cologne Contemporary Jazz Orchestra (CCJO).

Vater und Tochter gemeinsam auf der Bühne: Gabriel Pérez' Tochter Sabeth Pérez trat als Sängerin mit dem CCJO auf.

Der Jahrhundertmusiker: Der 1927 in Algier geborene französische Pianist Martial Solal wuchs auf der Suche nach hohen Tönen über die 88 Tasten hinaus. Sein Konzert spielte er gemeinsam mit François Moutin (Bass) und Louis Moutin (Schlagzeug).

Steffen Schorns Zusammenarbeit mit dem Zurich Jazz Orchestra, die im September 2014 begann, ist eine Traumpaarung. Und sie hat dazu geführt, dass der ehemalige WDR Jazzpreisträger nun wieder das Format Big Band in seinen Arbeitsrhythmus aufgenommen hat. Ein Glück für das Publikum in Münster!

Das Instrumenten-Arsenal von Steffen Schorn besteht nicht nur aus einem Basssaxofon. Auch eine Kreuzung aus Tuba und Klarinette, eine sogenannte Tubax, befindet sich in Schorns Besitz.

Der Freitagabend (29.01.2016) beim WDR 3 Jazzfest: Die Pianistin Julia Hülsmann und die norwegische Sängerin Torun Eriksen geben ein gemeinsames Konzert im kleinen Saal des Theaters. "Es war von Anfang an eine Seelenverwandtschaft", so Hülsmann über die Zusammenarbeit der beiden Künstlerinnen.

Christian Kappe dirigiert UniJAZZity, das Jugenjazzorchester Münsterland. Die Nachwuchs-Big-Band wurde mit dem Nachwuchspreis des WDR Jazzpreises ausgezeichnet und eröffnete den Preisträgerabend mit Auszügen aus ihrem zwischen Pop, Jazz und Latin changierendem Repertoire.

Der Gitarrist Tobias Hoffmann und sein erleuchtetes Instrument: Der 1983 in Remscheid geborene Musiker wurde mit dem WDR Jazzpreis in der Kategorie Improvisation ausgezeichnet. Sein Preisträgerkonzert spielte er im Trio mit Bassist Frank Schönhofer und Schlagzeuger Etienne Nillesen.

Der Komponist, Saxofonist und Arrangeur Stefan Pfeifer-Galilea erhielt den WDR Jazzpreis in der Kategorie Komposition. Er dirigierte die WDR Big Band, die seine ausgezeichneten Kompositionen auf die Bühne des Theaters Münster brachte.

Der ehemalige WDR Jazzpreisträger und Bassist Robert Landfermann beschloss den Freitagabend (29.01.2016) des WDR 3 Jazzfestes. Im Theater Münster war er mit seinem Quartett zu Gast: Achim Kaufmann (Piano), Chris Speed (Tenorsaxofon), Robert Landfermann (Bass) und Jim Black (Schlagzeug).

Die US-Amerikanerin Jazzmeia Horn begeisterte das Münsteraner Publikum mit klassischem Scat-Gesang, den sie mit Elementen von Rap und Hip-Hop anreicherte. Die 24-jährige Sängerin eröffnete den Samstagabend (30.01.2016) des WDR 3 Jazzfests im Theater Münster.

Mr. Red Horn Nils Landgren: Seine Signierstunde im Anschluss an sein Konzert dauerte fast so lange wie das Konzert selbst. Sein Posaunenspiel wurde großorchestral von den Bochumer Symphonikern umrundet.

Der 1937 im heutigen Zimbabwe geborene Komponist und Arrangeur Michael Gibbs führt eine Art Lebenspartnerschaft mit der NDR Bigband – so oft arbeitete er schon mit ihr zusammen. "Je besser die Band, desto einfacher ist es", so Gibbs. Mit der NDR Bigband dürfte diese Arbeit entsprechend leicht gewesen sein.

WDR 3 Jazz begleitet ehemalige WDR Jazzpreisträger auch nach deren Auszeichnung auf ihrem weiteren künstlerischen Werdegang. Pianist Sebastian Sternal gewann den WDR Jazzpreis 2007; jetzt war er mit seinem aktuellen Projekt zu Gast, ein Duo mit dem Bassisten Dieter Manderscheid. Der wiederum war einer der Lehrer von Robert Landfermann, der einen Tag vorher auf derselben Bühne stand.

D​ie Musik des​ Pianisten​ Sebastian Sternal ist auch gekennzeichnet durch sein Repertoire zwischen klassischer Musik und Improvisation. Er selbst lehrt, genau wie Bassist Dieter Manderscheid, Jazz/Pop an der Hochschule für Musik in Köln.

Der Saxofonist Chris Speed gab mit Bassist Christopher Tordini und Schlagzeuger Dave King das letzte Konzert am Samstagabend (30.01.2016), das live in der WDR 3 / Ö1 Jazznacht übertragen wurde. Er brachte den Sound der New Yorker Underground-Szene nach Münster und ins Programm von WDR 3.

Mit dem Vinograd Express eröffnete die Kölner Klarinettistin Annette Maye am Sonntag (31.01.2016) den Abschlussabend des WDR 3 Jazzfestes. Das Quintett präsentierte unter anderem Stücke aus John Zorns Masada Songbook.

Der italienische Klarinettist Gianluigi Trovesi: Über ihn schrieb Annette Maye als Studentin ihre Diplomarbeit. Das war der Startschuss für die langjährige musikalische Partnerschaft der beiden, die bis heute anhält.

Auch der in Berlin lebende Schlagzeuger Max Andrzejewski spielte beim WDR 3 Jazzfest in Annette Mayes Vinograd Express mit. In dessen eigenem Trio Hütte musiziert übrigens der frisch gekürte WDR Jazzpreisträger und Gitarrist Tobias Hoffmann.

Ein weiterer Bläser ergänzt die beiden Klarinetten in Annette Mayes Vinograd Express: der Trompeter Udo Moll. Dieser arbeitete auch schon mit Sängerin Sidsel Endresen zusammen.

Die Jury des Künstlerinnenpreises NRW war sich einig: Sängerin Sidsel Endresen "ist eine herausragende europäische Künstlerin". Dies stellte sie auch bei ihrem Solokonzert am Sonntagabend (31.01.2016) unter Beweis – ein fulminanter Abschluss des viertägigen WDR 3 Jazzfestes in Münster.

Alle Kabel sind aufgerollt, alle Cases sind gepackt. Das nächste WDR 3 Jazzfest findet übrigens vom 02. bis 05.02.2017 im Theater Gütersloh statt.

Stand: 29.01.2016, 13:55 Uhr