Römergeschichten

Beifallklatscher

Unbedingt auf das Zeichen warten: Beifallspender bei Gericht

Im 1. Jahrhundert nach Christus gab es in Rom angemietete Beifallspender, die bei Gericht auftraten. Die Anwälte gaben ihnen den Auftrag, im Laufe der Verhandlung Beifall zu äußern – und zwar genau dann, wenn es für den Anwalt günstig war.

Die Beifallspender folgten den Anweisungen, die ihnen der mesochorus (sprich: meso-korus) gab. Das musste sein, damit die Beifallspender nicht aus Versehen im falschen Moment oder gar für die Gegner laut wurden. Der Beifall war kein einfaches Klatschen, sondern es waren Ausrufe und Kommentare: graviter („Das hat gesessen“) oder effecte („Prima!“) oder sophos („Bravo!“). Aber man sollte auch durch den Gesichtsausdruck Beifall äußern, zum Beispiel anerkennend grinsen.

Ob der Anwalt den Prozess gewann oder nicht, spielte für den Lohn keine Rolle. Man wurde für die Stunden bezahlt, die man im Gerichtssaal verbrachte.

Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr

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