Geschichten über die Germanen

Kriegsbeuteopfer

Dicht bevölkert: die germanische Götterwelt

Ganz am Anfang war wohl eine Erd-Urmutter das Oberhaupt der Götterfamilie, später übernahmen zwei männliche Götter die Führung: Wodan und Thor. Wodan, auch Odin genannt, ist der Gott der Krieger und Fürsten, des Wetters, aber auch der Dichter. Im englischen Wort „Wednesday“ für Mittwoch steckt noch „Wodan“ drin. Wodan/Odin ist mit Frigg, auch Frija, verheiratet. Sie ist die Göttin der Liebe und der Frauen.

Thor ist Wodans Sohn. Thor, auch Donar genannt, ist der Regengott. Er schleudert die Blitze und wirft das Licht auf die Erde. Sein Name steckt noch in unserem „Donnerstag“.

Die Germanen verehrten auch Göttinnen, sogar ziemlich viele. Einige waren wie männliche Götter für den Krieg zuständig, andere für die Jahreszeiten. Ihnen wurden Früchte des Feldes, Tiere und verschiedene Gegenstände geopfert, damit sie für eine gute nächste Ernte, Gesundheit und Fruchtbarkeit der Familie sorgten.

Je wichtiger der Gott war, umso wertvoller sollte das Opfertier sein. Als sehr wertvoll galt ein Pferd. Übliche Opfertiere waren Rinder und Schafe. Deren Fleisch verspeiste die Sippe gemeinsam. Die Knochen, Schädel und Häute der Tiere wurden aufgespießt oder im Moor versenkt. Für einen Sieg im Kampf opferte man auch erbeutete Waffen. Seltener waren Menschenopfer, aber sie kamen vor. Normalerweise handelte es sich um Gefangene oder Sklaven, aber gelegentlich war es sogar ein König, beispielsweise nach einer Missernte. Es gab auch das Selbstopfer von Heerführern und Königen, zum Beispiel wenn sie dem Feind nicht hatten standhalten können.

Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr

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