Geschichten über Dichter und Erfinder

Johannes Gutenberg

Wenig bekannt über einen großen Mann: Johannes Gutenberg

Johannes Gutenberg wurde um 1400 in Mainz geboren. In den frühen Urkunden wird er Henchen – das heißt Johannes – zur Laden oder Henne Gensfleisch genannt. Über seine Kindheit und Jugend weiß man nicht viel. Als junger Mann entwickelt er ein neues Druckverfahren und will eine eigene Werkstatt aufbauen. Dafür muss er sich viel Geld von dem Kaufmann Johannes Fust leihen. Mit seinem neuen Verfahren kann er in relativ kurzer Zeit viele Exemplare von einem Buch herstellen. Etwas Besonderes wird seine große Bibel. Sie erscheint in zwei großen Bänden mit insgesamt rund 1.200 Seiten. Jede Seite hat 42 Zeilen. Gutenberg bekommt Ärger mit seinem Geschäftspartner Fust. In einem Prozess gegen ihn verliert er seine Werkstatt und die wertvollen Bibeln, die noch im Lager sind. 1468 stirbt er in Mainz. Heute existieren weltweit noch 49 Gutenberg-Bibeln, viele sind allerdings nicht mehr komplett.

Für Leser die ideale Erfindung: der Buchdruck

Schon vor Johannes Gutenberg konnte man drucken – aber nicht so gut. Und es dauerte ziemlich lang, bis ein Buch fertig war. Gutenberg kam auf die Idee, einen Text in lauter einzelne Teile zu zerlegen: Klein- und Großbuchstaben, Satzzeichen, Abkürzungen und so weiter. Diese Teile goss er seitenverkehrt als „Lettern“, als einzelne Buchstaben und Zeichen. Die Lettern bestanden aus einer besonderen Metallmischung, die er selbst entwickelte. Auch das Werkzeug, das man brauchte, um Lettern zu gießen, stammte von ihm. Die einzelnen Lettern konnte man dann in einem Setzschiff zu ganzen Wörtern, zu Zeilen und kompletten Seiten zusammensetzen. Ein Setzschiff muss man sich wie eine Art großen Rahmen vorstellen. Der Letterntext wurde mit spezieller Farbe bestrichen, die auch eine Erfindung von Gutenberg war. Das Papier wurde in der Presse mit viel Kraft gegen das Setzschiff gedrückt. Das Ganze war immer noch eine große Kunst, ging aber viel schneller als vorher. Und man konnte die Lettern wieder für neue Texte verwenden, sie waren ja beweglich. Durch dieses Verfahren waren Bücher nicht mehr so teuer wie früher. Das konnten sich immer mehr Menschen leisten. Gutenbergs Erfindung wurde über 350 Jahre fast ohne Veränderung genutzt.

Stand: 22.07.2015, 12:02 Uhr

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