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Hörsaal der Ruhr-Uni Bochum

Neue Helden – die 60er

Stand: 24.07.2016, 17:08 Uhr

Das Dreischeibenhaus in Düsseldorf galt Anfang der 60er als das modernste Hochhaus Europas. Immerhin hatte hier der Stahlgigant Thyssen seinen Sitz, der seit den 50er Jahren das wirtschaftliche Rückgrat NRWs bildete.

Doch im Laufe der 60er schwächelte der Stahl – und zwar so stark, dass sich der als Reformator bekannt gewordene Ministerpräsident Heinz Kühn für die Stahlbranche einsetzen musste. Sein Vorgänger Franz Meyers hatte noch emotionalere Sorgen: Er wollte nicht nur eine eigene Hymne für NRW komponieren lassen, sondern er hätte das Land beinahe in Sachsofrankonien umbenannt.

Die Jugend zog es 1968 zu den Essener Songtagen, wo Pop-Größen wie Frank Zappa für Woodstock-ähnliche Stimmung mitten in NRW sorgten. Hier wurde die deutsche Rockmusik geboren. Den umgekehrten Weg ging das Model Nico: Es verdrehte Andy Warhol den Kopf und wurde zur Stil-Ikone für die Jugend.

Campus der Ruhr-Uni Bochum

Campus der Ruhr-Uni Bochum: In den 60ern wurden mehrere neue Universitäten in NRW gegründet.

Während sich die Krise in den alten Branchen verschärfte, zog es immer mehr junge Studenten an die Universitäten. Etwa an die neue Ruhr-Uni in Bochum, die erste neu gegründete Universität nach dem Krieg. Wissen galt als das Kapital der Zukunft.

Ein Film von Manfred Oldenburg und Lukas Hoffmann
Erzählt von Annette Frier
Redaktion: Thomas Kamp und Monika Pohl