Straftaten gegen Asylunterkünfte in NRW

Schmierereien, Bedrohung, Volksverhetzung

Stand: 08.11.2015, 16:45 Uhr

Auch in NRW gibt es immer wieder Straftaten gegen Unterkünfte von Asylbewerbern. Die Zahl dieser Attacken hat sich in NRW laut Innenministerium in einem Jahr fast verfünfacht. Ein Überblick über bekannt gewordene Delikte.

Barrierefreie Alternative zur Karte

Eine vollständige amtliche Statistik zu Straftaten auf Flüchtlingsunterkünfte in NRW gibt es derzeit noch nicht. Sie wird wahrscheinlich gegen Ende 2015 vorliegen. Die Palette der Übergriffe reicht von Farbschmierereien über Bedrohung und Volksverhetzung. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) sieht hinter den Attacken auf Flüchtlingsunterkünfte in Nordrhein-Westfalen keine organisierten Neonazi-Strukturen. Eine Vernetzung sei bei den Fällen in NRW nicht zu erkennen, erklärte Jäger Ende August 2015. Es seien spontane Taten von Einzeltätern.

Droht eine ausländerfeindliche Eskalation?

Es sei zu befürchten, dass fremdenfeindliche Gewalttaten im Jahr 2015 noch einmal deutlich zunehmen, sagte Andreas Grau vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung dem WDR. Das sei vor allem in Städten der Fall, wo Massenunterkünfte für Flüchtlinge direkt neben Wohngebieten liegen. Ausländerfeindliche oder einfach menschenfeindliche Einstellungen seien in Nordrhein-Westfalen keine Ausnahmeerscheinung.