Merkel lässt in der K-Frage Parteispitze für sich sprechen

Stand: 29.08.2016, 17:20 Uhr

Während Merkel weiter zu ihrer Kanzlerkandidatur schweigt, stärkt ihr nun die CDU-Spitze den Rücken. Auch NRW-Parteichef Laschet will keinen Wechsel, sondern weiter "sicher durch die Krise" mit der Kanzlerin.

Von Maike Knorre

Wird sie es nochmal tun oder nicht? Im Moment weiß wohl nur Angela Merkel selbst, ob sie 2017 noch einmal als Kanzleramtskandidatin für die CDU bei der Bundestagswahl antritt. Zu gegebener Zeit wolle sie ihre Entscheidung bekanntgeben, sagte die Kanzlerin im ARD-Sommerinterview.

Selbst das engere Umfeld der Parteivorsitzenden und Kanzlerin lässt sie im Ungewissen - und doch rechnet eine ganze Reihe prominenter CDU-Politiker damit, dass Merkel zum vierten Mal in Folge für das Kanzleramt kandidieren wird.

Sicher durch Krisenzeiten

Der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Armin Laschet spricht sich für eine erneute Kandidatur Merkels aus. Er beruft sich auf aktuelle Umfrageergebnisse: 42 Prozent der Deutschen wollen demnach, dass die Kanzlerin im Amt bleibt. "Das ist besser als das Ergebnis der letzten Bundestagswahl", sagte Laschet der Aktuellen Stunde. Er vertraue in die ruhige, sachliche Art, mit der Merkel Deutschland in der Zeit der Krise geführt habe. "Damit stehen wir gut da und das soll auch in Zukunft so sein."

"Merkel wird antreten"

Und ungewöhnlich forsch gibt die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner am Montag (29.08.2016) vor einer Präsidiumssitzung als Fakt bekannt: "Angela Merkel wird wieder antreten als Parteivorsitzende am Bundesparteitag und sie wird dann selbst entscheiden, wann sie verkünden wird, dass sie als Kanzlerkandidatin zur Verfügung steht." Dass und nicht ob - mit solch einer bestimmten Formulierung steht auch Klöckner ganz vorne in der Reihe der Befürworter.

Zustimmung für Merkel gibt es ebenfalls vom hessischen Ministerpräsident und CDU-Vize Volker Bouffier. Er sagte der Franktfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ): "Ich halte es für richtig, dass Angela Merkel wieder als Kanzlerkandidatin antritt." Die saarländische Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer sei für eine weitere Legislaturperiode, "weil Angela Merkel die Richtige ist", erklärte sie der Zeitung.

Der Parteitag der CDU findet im Dezember in Essen statt und gilt als wichtiger Wegweiser für Merkels politische Zukunft: Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur scheinen für die 62-Jährige untrennbar. Wird sie sich wieder für den Vorsitz bewerben, ist eine erneute Kandidatur so gut wie sicher.