Erlass des NRW-Innenministers

Jäger verbietet Tragen der Scharia-Polizei-Westen

Stand: 06.09.2014, 18:38 Uhr

Gegen das Auftreten selbsternannter radikalislamischer Sittenwächter regt sich Widerstand. Über die Scharia-Polizei und seinen Erlass, der das Tragen der Scharia-Polizei-Westen verbietet, sprach NRW-Innenminister Jäger mit der Aktuellen Stunde.

Sie halten sich für die Wächter der Moral. Als selbsternannte Scharia-Polizei patrouillieren sie durch Wuppertal und sprechen vor allem junge Leute an, die sie für Muslime halten, um sie von dem abzuhalten, was sie selbst als Sünde betrachten. Die Botschaft: Haltet euch an die Scharia, trinkt keinen Alkohol, beteiligt euch nicht an Glücksspielen, hört keine Musik, tragt als Frauen Kopftücher. Ihr Kennzeichen sind Warn-Westen mit der Aufschrift "Shariah Police". Das Tragen diese Scharia-Polizei-Westen hat Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger nun per Erlass verboten. Über die Scharia-Polizei und sein Verbot sprach Jäger mit der Aktuellen Stunde.

Zuvor hatte sich auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière eindeutig zu dem Thema geäußert: "Die Scharia wird auf deutschem Boden nicht geduldet. Niemand darf sich anmaßen, den guten Namen der deutschen Polizei zu missbrauchen." Salafistengruppen in NRW versuchen schon länger junge Leute für sich zu gewinnen. Erst mit einer bundesweiten Aktion, bei der sie kostenlos den Koran verteilten. Und nun eben mit einer Eingreiftruppe in Sachen islamistischer Moral. Neu ist das offensive Auftreten in der Öffentlichkeit.