Ob ich Angst vor Spinnen habe? Nein, ich habe Panik!

Stand: 27.09.2016, 18:30 Uhr

Es gibt Menschen, die ekeln sich vor Spinnen. Und dann gibt es unsere Autorin: Sie hat panische Angst. Und das, obwohl sie mit 1,83 Metern größer als die dickste (reelle) Spinne ist. Warum Rationalismus ihr nicht weiterhilft.

Von Maike Knorre

Spinnen sind nützliche Tierchen, heißt es. Sie fressen schließlich Ungeziefer, Fliegen und so. Tauchen sie in der Wohnung auf, soll diese besonders trocken sein. Glückwunsch, ist mir egal. Auch wenn Spinnen Staub oder den Müll auffressen würden: Ich. Will. Sie. Nicht. In. Meiner. Wohnung. Auch nicht draußen oder überhaupt auf diesem Planeten. Spinnen haben keine Daseinsberechtigung, Fliegen kann ich auch alleine händeln. Spinnen braucht kein Mensch!

Unverschämt und unberechenbar!

Sie haben zu viele Beine mit zu vielen Haaren, die entweder dick und kurz oder lang und dünn sind und zu schnell und unberechenbar krabbeln können. Oder springen. Mich anspringen! Und sie haben viele Augen, die mich aus der Zimmerdeckenecke beobachten können, unverschämt ist das! Und unheimlich dazu. Toll, sie können Netze bauen. Pah, die mache ich kaputt! Könnte ich kaputt machen, wenn ich keine Angst hätte, mich in den dünnen, unsichtbaren, klebrigen Fäden zu verfangen…

Gemein und böse!

Ich weiß, ich weiß, es gibt keine rationalen Gründe für meine Aversion. Ich bin mit meinen 1,83 Metern viel größer, mit Schuhgröße 43 könnte ich bestimmt 15 Spinnen gleichzeitig tottreten. Auch gibt es in Deutschland keine wirklich gefährlichen Spinnenarten, nur Hausspinnen, lahme Stubenhocker quasi. Aber wussten Sie, dass Spinnen alle giftig sind? Sie betäuben damit ihre Beute, die menschliche Haut ist allerdings zu dick für die Bisse der gemeinen (!) deutschen Hausspinne. Trotzdem: Ein grundlegend mit Gift ausgestattetes Viech ist ein böses Viech, eindeutig.

Frau sieht Spinne im Fernsehen und schreit

Totale Panik: Würde unsere Autorin einen Film mit Spinnen gucken - sie sähe so aus.

Das zeigt uns auch die Filmindustrie – und die hat immer Recht. Naja, oft geht´s um echte Begebenheiten und so. Wie auch immer: Kennen Sie einen Film, in dem Spinnen nett sind? Und Menschen retten? Spiderman zählt nicht. Spinnen sind immer die Bösen: Bei Herr der Ringe will die Riesenspinne aus dem Düsterwald Bilbo Beutlin töten (einen Hobbit, hallo? Der ist winzig und hilflos). Das Zaubereiministerium stuft die Acromantula, eine fleischfressende Giftspinne, als höchst gefährliches Monster ein. Und im Horrorfilm Arachnophobia versucht eine Mutanten-Spinne, gleich ganze Städte auszurotten.

Einsaugen? Niemals!

Neulich saßen beim Heimkommen gleich zwei Spinnen an der Flurdecke. Ich habe die Wohnung wieder verlassen. Erst nach kurzem Heulen im Treppenhaus konnte ich wieder reingehen und habe den größten (und leider auch dreckigsten) Schuh nach den Dingern geworfen, den ich finden konnte. Einsaugen würde ich nie wagen. Dann fressen sich die Spinnen nur mit Staub voll und klettern doppelt so dick wieder aus dem Saugrohr. Dachte ich, bis ich heute zu Spinnen recherchieren musste. Recherche als Therapie, ein Versuch ist´s wert.