Gewalt gegen Rettungskräfte

Angriffe auf Freund und Helfer

Stand: 02.01.2016, 17:59 Uhr

Ihre Arbeit ist es, uns zu schützen. Doch immer häufiger werden Retter, Feuerwehrleute und Polizisten attackiert - sogar von den Menschen, denen sie helfen wollen. In Herborn erstach an Heiligabend ein Betrunkener einen Polizisten.

Bis auf den letzten Platz war die evangelische Kirche im hessischen Herborn besetzt. Mehr als 1000 Menschen gedachten am Samstag (02.01.2016) in einem Gottesdienst des am Heiligen Abend getöteten Polizisten. Ein Betrunkener hatte den Vater von vier Kindern niedergestochen, als dieser mit einem Kollegen zur Kontrolle des Fahrgastes in einen Zug eingestiegen war. Sein Kollege wurde ebenfalls lebensgefährlich verletzt.

Angriffe in der Silvesternacht

Nicht immer geht es so aus - zum Glück. Doch passt das auf schreckliche Art zu dem, was auch bei uns in NRW in der Silvesternacht passiert ist: Polizisten und Retter von der Feuerwehr wurden angegriffen und verletzt. In Leverkusen bedrohte ein 21-Jähriger mehrere Beamte mit einer Schusswaffe. In Krefeld fügte ein Mann mit einem Messer mehreren Polizisten Schnittwunden zu. In Dortmund beschoss eine Gruppe Neonazis gezielt einen Streifenwagen mit Silvesterraketen. Und in Köln wurde ein Beamter durch Faustschläge schwer verletzt.

Opfer greift Retter an

Die Gewalt gegen die, die uns eigentlich schützen sollen, nimmt offenbar zu. Und die geht nicht nur von kriminellen Clans oder Rockerbanden aus, die in manchen Vierteln innerhalb von Minuten Dutzende von Helfern zusammentrommeln und so ihren Machtanspruch demonstrieren. Sondern die Gewalt kommt auch immer häufiger aus einer unerwarteten Richtung. Wie zum Beispiel bei dem Brand in einer Neusser Wohnung zum Jahreswechsel: Die Feuerwehrleute wollen den Bewohner über den Hausflur in Sicherheit bringen, denn das giftige Rauchgas breitet sich aus. Der aber dreht durch und attackiert seine Retter.