Angeklickt: Virtual Reality und neues Studio

Stand: 09.09.2016, 15:09 Uhr

Technikmessen kennen zurzeit nur ein Thema: Virtual Reality. Unser Netzkenner Jörg Schieb erklärt uns im neuen Studio nun, was uns da so alles so erwartet - und dass so eine Brille nicht teuer sein muss.

Von Jörg Schieb

Auf der Bühne dank Virtual Reality

Anfang September haben die Red Hot Chili Peppers ein Konzert in Berlin gegeben. Die 1300 Zuschauer im Berliner Kraftwerk waren aber nicht die einzigen, die den Auftritt der US-Band miterlebten: Der Gig wurde als 360-Grad-Videostream auch live übertragen. Wer eine VR-Brille zu Hause hat, der konnte virtuell dabei sein – und stand so mitten auf der Bühne.

Die 360-Grad-Übertragung eines Konzerts ist neu in Deutschland. Die Möglichkeit, die gesamte Atmosphäre mitzuerleben, beeindruckt – doch die Technik leidet noch an Kinderkrankheiten: Die Bildqualität von 360-Grad-Videos kommt nicht an Full-HD oder 4k-Videos ran. Doch nicht nur die Auflösung ist bescheiden: die Farben sind flach, alles wirkt etwas matschig. Der Sound erinnert an alte Mittelwellenradios – genau das Gegenteil also von dem, was man auf einem Konzert erleben möchte. Ein guter Anfang, aber noch längst nicht das, was alle vom Hocker haut.

Vor allem Spielehersteller machen mit

Was nicht ist, kann aber noch werden: Virtual Reality, Augmented Reality und 360-Grad-Videos legen dieses Jahr erst so richtig los. Es kommen einige Brillen auf den Markt – und jede Menge Inhalte, die man sich damit angucken kann. Vor allem Spielehersteller nutzen die neue Technologie, doch auch aus anderen Branchen dürfen VR-Inhalte erwartet werden.

VR-Technik hat ihren Preis

Wer mitmachen will, braucht auf jeden Fall eine Virtual-Reality-Brille. Die Deluxe-Brille von Oculus Rift kostet je nach Ausstattung zwischen 600 und 700 Euro, ist also alles andere als ein Schnäppchen. Das gilt aber auch für die HTV Vive, die sogar noch etwas teurer ist. Wer so viel bezahlt, hat zwar die derzeit bestmögliche Qualität – aber zu einem hohen Preis.

Günstiges Gestell kostet 25 bis 50 Euro

Die meisten werden eher zu einer solchen Lösung greifen: Ein günstiges Gestell für 25 bis 50 Euro, in das man sein Smartphone schiebt. Wichtig ist, dass das verwendete Smartphone zur neuen Generation gehört. Für die ersten Gehversuche in der virtuellen Realität, 360-Grad-Panorama Fotos und Videos reicht diese kostengünstige Variante vollkommen aus.

Die Zukunft der virtuellen Realität

Doch was kann man damit jetzt eigentlich anstellen? Die Spielehersteller greifen die Technik auf und gehen mit ganz neuen Spielekonzepten an den Start. Manche sind derart realistisch, dass die Spieler sogar mit Übelkeit kämpfen müssen, etwa beim Entlanghangeln an einer Klippe. Außerdem eignen sich die Bilder neben Konzerten wie von den Chili Peppers auch für 3D-Dokumentationen. Arte eröffnet so 360 Grad Perspektiven auf das ewige Eis. Auch Museen und Galerien stehen einem in der virtuellen Realität offen.

Mark Zuckerberg hat noch ganz andere Dinge vor: Er will Virtual Reality in Facebook einbauen, damit wir uns im virtuellen Raum mit Freunden treffen können. Es wird also bald Chats in 360 Grad oder sogar in der Virtual Reality geben. Und auch das ist ein Trend: VR-Brille aufsetzen beim Sport – oder wenn man draußen ist.

Mit der VR-Brille eine Achterbahnfahrt – das wirbelt die Sinne total durcheinander und wird 4G genannt, weil neben dem, was man in der Brille hört und sieht, auch noch die gefühlten Eindrücke dazu kommen. Wer sich für VR interessiert, den erwarten also noch eine Menge Überraschungen. Ein bisschen Virtual Reality hat Angeklickt auch zu bieten: Das neue Studio kann man sich auch als Panoramafoto oder Panoramavideo anschauen.