Angeklickt: Das Handy auch mal liegen lassen

Stand: 06.05.2016, 16:41 Uhr

Ständig meldet sich das Smartphone, ständig gibt es witzige Motive, die man fotografieren und posten könnte ... Da muss man sich fast schon zwingen, das Handy mal weniger intensiv zu nutzen. Doch sogar dafür gibt es Apps, die einem dabei helfen sollen, weniger Apps zu nutzen.

Wenn jemand ständig auf sein Smartphone schaut, kann das echt nerven. Auch einen selbst. Wer diesen Konsum aber mal etwas runterfahren möchte, für den könnte Unterstützung vom Smartphone selbst hilfreich sein. Es gibt mittlerweile mehrere Apps, die einem dabei helfen sollen, mal die Finger vom Smartphone zu lassen. Sie überwachen die eigene Aktivität – oder blockieren sogar den Zugriff auf Apps und Internet.

Eine der bekanntesten ist "flipd". Auf der Homepage kann man sehen, wie viele Stunden die flipd-User insgesamt schon an Handy-Zeit eingespart haben. Da kommt einiges zusammen. Die App ist kostenlos, es gibt sie für iOS und Android – aber sie hat eine englische Benutzeroberfläche.

Die App mahnt einen immer wieder, doch mal wieder eine Handy-freie Zeit einzulegen. Wer sich zwingen will, einfach mal eine Weile offline zu gehen, der stellt die Zeit ein - zum Beispiel: 30 Minuten. Und wer in dieser Zeit trotzdem sein Smartphone in die Hand nimmt, der wird ermahnt.

Handy-Blockade via App

Man kann mit der App sein Handy auch nahezu komplett blockieren. "Full Lock". Dann kann man es – mit wenigen Ausnahmen wie telefonieren – nicht mehr benutzen, denn alle geladenen Apps verschwinden aus dem Angebot. Diese Extrafunktion kostet allerdings.

flipd führt Buch darüber, wann man sich Auszeiten genommen hat. Wer mag, kann auch Profile anlegen und sich an bestimmten Tagen und zu bestimmten Zeiten Ruhezeiten verordnen. Die App überwacht das dann und warnt – oder sorgt sogar aktiv dafür, dass man sein Smartphone oder Tablet nicht benutzt. Zum gelegentlichen Offline-Gehen eine feine Sache.

Besser gefällt mir aber diese App: "Offtime". Sie kommt aus Deutschland und kann deutlich mehr. Man kann zum Beispiel sein eigenes Nutzungsverhalten analysieren. Offtime schaut genau hin, was wir mir unserem Handy machen, wie oft wir zum Handy greifen – und wie viel Zeit wir damit verbringen. Das kann schon mal eine große Hilfe sein.

Man kann sein Nutzungsverhalten auch mit dem anderer vergleichen, zum Beispiel mit Freunden. Ob das nun unbedingt zu weniger Nutzungszeit führt, sei mal dahingestellt, interessant ist das aber auf jeden Fall.

Das persönliche Limit einstellen

Man kann sich auch Limits setzen. Zum Beispiel maximal zehn Minuten pro Sitzung. Oder eine Stunde am Tag. Dann bekommt man Warnungen, wenn man länger mit dem Handy hantiert. Und natürlich kann man auch mit Offtime offline gehen, das Smartphone sozusagen abschalten, sich eine Auszeit verordnen. Die App kostet drei Euro, das ist ein bisschen Kontrolle aber auf jeden Fall wert, finde ich.

Wichtige Anrufer herausfiltern

Es gibt natürlich auch ganz einfache Tricks, die man anwenden kann, um sich mehr Ruhe und weniger Onlinezeiten am Handy zu verordnen. Man kann in seinem Handy zum Beispiel einstellen, dass bestimmte Anrufer blockiert werden sollen. Oder dass Anrufe generell nachts nicht entgegengenommen werden sollen. Man kann die Uhrzeiten einstellen – und wer sich dann doch telefonisch melden darf. So etwas gibt es für iOS und Android.

Wichtiger Tipp für Eltern: In der Kindersicherung lassen sich verschiedene Dinge einschränken, zum Beispiel, welche Apps benutzt werden dürfen. Man kann aber auch festlegen, zu welchen Zeiten die Kinder online gehen dürfen – und wie lange jeden Tag. Wer das nicht direkt im Gerät einstellen kann oder will, kann das auch im WLAN-Router machen.