Angeklickt: Umgang mit privatem WLAN

Stand: 25.11.2016, 17:57 Uhr

Laut Bundesgerichtshof reicht es, wenn man sein WLAN mit der vom Hersteller vorgesehenen Verschlüsselung schützt. Trotzdem sollte man aufpassen, wenn man seine Daten schützen möchte. Wie richtet man sein WLAN zu Hause optimal ein und wie schützt man sich? Unser Netzkenner Jörg Schieb klärt uns auf.

Öffentliche WLANs sind in der Regel ungesichert. Jeder kann rein – ohne Nachfrage, ohne Passwort und auch ohne jede Verschlüsselung. Dadurch ist Surfen zwar sehr einfach – aber leider auch ziemlich riskant. Denn weil nichts verschlüsselt wird, kann theoretisch jeder im WLAN ohne großen Aufwand alles mithören und mitlesen. Auch sensible Daten sind so nicht sicher.

Bankgeschäfte sollte man im offenen WLAN also besser nicht erledigen. Aber auch Zugangsdaten lassen sich im offenen WLAN leicht ausspionieren. Deshalb ist es ratsam, in offenen WLANs ein Virtual Privat Network zu verwenden. Denn in einem VPN werden alle Daten sicher verschlüsselt. Es gibt gute Profilösungen, die kosten aber Geld und sind nicht immer ganz einfach zu handhaben.

Virtual Private Network in Opera

Äußerst praktisch ist der kostenlos erhältliche Browser Opera, der mittlerweile VPN serienmäßig kostenlos anbietet. Einfach im Browser das VPN aktivieren – und lossurfen. Schon ist es für Angreifer praktisch unmöglich, die Daten abzuhören. Selbst wenn im Café jemand sitzen sollten, der den gesamten Datenverkehr mitschneiden will: Er hat keine Chance. Opera sollte man also auf jedem Rechner und auch auf jedem Smartphone installieren. Unterwegs im offenen WLAN kann man dann mit Opera surfen. Das ist einfach, sicher und kostet nichts.

Privates WLAN sichern

Sein eigenes WLAN zu Hause sollte man natürlich auch schützen, damit Fremde es nicht einfach so benutzen können, oder – schlimmer noch – über das WLAN auf Daten oder Geräte zugreifen können.

Blick auf einen PC-Monitor, dort wird gerade ein Passwort eingegeben.

Passwörter schützen nicht nur Accounts, sondern auch den Router.

Am wichtigsten ist es, die Verschlüsselung im WLAN zu aktivieren. Am bestem eignet sich WPA2. Diese Methode ist am sichersten und auf allen modernen Geräten verfügbar. Der Schlüssel ist ein Passwort. Das sollte, wie alle Passwörter, nicht so einfach zu erraten sein.

Also: Seien Sie kreativ beim Passwort! Außerdem sollte man dem Netzwerk einen eigenen Namen geben. Oft ist vom Hersteller ein Name voreingestellt, der Rückschlüsse auf das Routermodell zulässt. Das versorgt Hacker nur unnötig mit Informationen, die ihnen bei der Suche nach Schwachstellen helfen.

Außerdem sollte man den Zugang zum Kontrollbereich des Routers durch ein eigenes Passwort schützen. Das ist sicherer als ein eventuell vorhandenes Standard-Passwort. Damit haben es Hacker viel zu leicht. Es ist auch ratsam, die Software im Router (die sogenannte Firmware) regelmäßig zu aktualisieren. Unnütze Funktionen sollten abgeschaltet werden. Dieser Prozess ist zwar lästig, aber wichtig, damit das eigene WLAN nicht ohne weiteres von jedem genutzt oder missbraucht werden kann.

WLAN-Empfang verbessern

Wenn man sein WLAN auch Freunden oder Nachbarn zur Verfügung stellen will, muss das Netz auch überall gut erreichbar sein. Bei großen Flächen ist das schon in der eigenen Wohnung problematisch. Man kann den WLAN-Router anders aufstellen. Manchmal reichen schon ein paar Meter, um den Empfang in einem anderen Raum zu verbessern. Leider geht das nicht immer, denn der Router muss in der Nähe vom DSL-Kabel stehen.

Diese Maßnahme reicht oft nicht, um den Empfang in allen Räumen zu verbessern. Viele verwenden deshalb einen Repeater. Den steckt man ein paar Meter entfernt vom Router in die Steckdose. Der Repeater verstärkt das Signal und erweitert damit das Sendegebiet des WLANs. In den meisten Fällen funktioniert diese Methode gut.

Mit Powerline kann die WLAN-Verbindung noch effizienter unterstützt werden. Hier nutzt man das Stromnetz, um das WLAN in jeden Winkel des Hauses zu bringen. In der Nähe des Routers wird dazu der Hauptadapter eingesteckt. Per Netzwerkkabel verbindet man ihn mit dem Router. Im WLAN-schwachen Raum sorgt dann ein zweiter Adapter für ein starkes Netz. Das Datentempo mit modernenPowerline-Adaptern ist erstaunlich gut. Natürlich kann man auch mehrere Adapter benutzen, um selbst große Häuser mit WLAN auszustatten. Damit Unbefugte nicht über das Stromnetz mithören können, sind die Daten sicher verschlüsselt. Kostenpunkt: Ab rund 130 Euro für zwei Stecker.