Grippe- und Erkältungswelle

Mundschutz zum Schutz der Anderen?

Stand: 26.02.2015, 12:28 Uhr

In fast jedem Betrieb oder Büro ist am hohen Krankenstand derzeit ablesbar: Es ist Grippe- und Erkältungszeit. Ein Mundschutz könnte uns und andere vor einer Ansteckung schützen. Was in Japan oder anderen asiatischen Ländern selbstverständlich ist, setzt sich aber bei uns nicht durch. Warum?

Wer bei uns mit einem Mundschutz auf die Straße geht, fällt auf. Das ist vielen peinlich. In Deutschland tragen ihn deshalb meist nur Menschen, die sehr ernsthaft erkrankt sind, bei denen jede Infektion dramatische Folgen haben könnte. Zum Schutz anderer trägt man den Mundschutz in Deutschland allenfalls bei der Arbeit, vor allem in hochsensiblen Bereichen.

In vielen asiatischen Ländern dagegen gehört der Mundschutz zum alltäglichen Straßenbild. Die Menschen tragen ihn zum einen zum Schutz für sich selbst, zum Beispiel um Ruß oder andere Partikel in der Atemluft nicht ungefiltert einzuatmen oder um sich vor Krankheitserregern zu schützen. Der Mundschutz gehört aber auch zum guten Ton, ist Ausdruck der Höflichkeit seinen Mitmenschen gegenüber, wenn man selbst erkrankt ist, sei es an einer Grippe oder einer vergleichsweise banalen Erkältung.

Mundschutz: kein 100-prozentiger Schutz

Viele Wissenschaftler würden sich eine solche Haltung auch hierzulande wünschen, denn die Ausbreitung von Grippe- oder Erkältungsviren könnte mit dem Tragen eines simplen Mund-Nasenschutzes effektiv eingedämmt werden. Beiden Erkrankungen werden durch Tröpfcheninfektionen verbreitet, und die einzige Ansteckungsquelle ist der Nasen-Rachenraum. Die Verbreitung der Erreger durch beherztes Niesen oder Husten kann die Maske also verhindern.

100-prozentigen Schutz bietet sie dennoch nicht. Auf die sorgfältige Handhabung durch den Erkrankten kommt es an. Zum Beispiel ist es kontraproduktiv, einen Mundschutz zu verwenden, ihn aber dann offen liegen zu lassen oder ihn im Büromülleimer zu entsorgen. Und für den noch nicht Erkrankten macht das präventive Tragen wenig Sinn. Da gibt es einige andere wichtige Tipps, um sich wirkungsvoll zu schützen:

Händewaschen

Man muss gar nicht angeniest werden, um sich eine Infektion zu fangen. Es reicht zum Beispiel aus, etwa eine mit Erregern besetzte Türklinke anzufassen und sich anschließend mit den Händen an Auge oder Mund zu fassen. Schon kann es passiert sein. Häufiges Händewaschen, vor allem, wenn man von draußen kommt oder Kontakt mit anderen Menschen hatte, ist daher wichtig. Die Hände sind die Kontaktflächen schlechthin, sie sammeln jede Menge auf. Gründliches Waschen reicht in der Regel aus, Desinfektionsmittel müssen nicht eingesetzt werden.

Handschuhe tragen

Sie können helfen, damit die Viren nicht auf die Haut gelangen. Natürlich sollte man sich dann auch mit den Handschuhen nicht ins Gesicht fassen. Generell empfehlen Fachleute, die Hände nicht so oft zum Mund zu führen, denn das ist der Hauptübertragungsweg der Erreger in den eigenen Körper.

Grippeschutz-Impfung

Sie wird vor allem älteren oder kranken Personen empfohlen. Wirksam ist sie nach etwa zwei Wochen. Einen Schutz gegen einen grippalen Infekt bietet die Impfung aber nicht.