Sonnenfinsternis am 20. März

Stromkonzerne zittern vor Himmelsphänomen

Stand: 28.02.2015, 14:00 Uhr

Wenn der Mond am 20. März die Sonne fast komplett verdeckt, wird das für die Stromkonzerne zum Härtetest. Dann werden 1,5 Millionen Solaranlagen plötzlich kaum noch Strom produzieren. Ein landesweiter Stromausfall droht.

In drei Wochen werden durch die Sonnenfinsternis 80 Prozent des Sonnenlichts nicht bei uns ankommen, weil der Mond im Weg ist. Und das kann bedeuten, dass es auch in Wohnungen und Häusern zappenduster wird, weil der Strom ausfällt. Denn mangels Sonne wird kein Solarstrom mehr produziert, der mittlerweile einen großen Anteil im Stromnetz ausmacht. Eine mittlere Spannung ist aber wichtig, Schwankungen sind gar nicht gut. Fällt die Solarenergie weg, sinkt die Spannung. Dann müssen Kohle- oder Gaskraftwerke zusätzliche Energie liefern.

Wenn es bewölkt bleibt, ist alles nicht so schlimm

Die Stromunternehmen fühlen sich gewappnet, sagt Sebastian Ackermann vom Energiekonzern RWE: "Auch auf so einen Moment sind unsere Ingenieure und Experten vorbereitet. Wir werden das entsprechend ausgleichen müssen." Klar ist: Erst der Boom der Solaranlagen hat zu diesem Risiko geführt. Gegner der Energiewende könnten sich nun bestätigt fühlen. "Manche werden das sicher in ihrem Sinne nutzen. Aber wir haben auch mit den alten Energien punktuelle Probleme, und auch damit sind wir zurecht gekommen", sagt WDR-Energiexperte Jürgen Döschner. Am sichersten wäre es aus Sicht der Experten übrigens, wenn der Himmel am 20. März bewölkt bliebe. Dann müssten die Kohlekraftwerke nur wenig Energie zuliefern.