Das Sommer-ABC

Von A wie Affenhitze bis Z wie Zecke

Stand: 29.06.2015, 11:30 Uhr

In unserem ABC haben wir mal gesammelt, was uns für jeden Buchstaben zum Sommer eingefallen ist. Darunter sind nützliche Infos zu Badeseen und Sonnencremes aber auch, wo es aktuell am heißesten ist. Zu welchen Buchstaben fällt Ihnen etwas ein?

A = Affenhitze

Schimpanse genießt kaltes Getränk

So kann man es sich gut gehen lassen

Affenhitze ist zwar kein meteorologischer Terminus, doch weiß jeder, was gemeint ist: unerträgliche Hitze, am besten schwülheiß. "Ab 33 Grad kann man das schon so sagen", sagt Wetterexperte Stefan Laps. Der Fachmann spricht ab 30 Grad von tropischer Hitze. "Die Hitze-Empfindung hängt allerdings auch davon ab, ob es trocken oder schwül ist", erklärt Laps. "Wenn es trocken ist, hält man die 34 Grad aus, bei Schwüle sind schon 28 Grad unerträglich."

B = Badeseen

Ein Sprung ins kühle Nass verspricht bei sonnigen Temperaturen nicht nur Abkühlung, sondern bringt auch Spaß. Danach entspannt auf der Decke liegen, ein Eis essen oder mit Freunden Picknicken ist auch immer eine gute Idee. Badeseen gibt es viele NRW, eine Auswahl zeigen wir Ihnen hier.

C = Camping

Für die Einen ist der Camper das zweite – manchmal sogar eher das erste – Zuhause, und ein bisschen Komfort muss auch sein. Für die Anderen gilt das nicht wirklich. Sie wollen ein Zelt - Stehhöhe wird gerade noch akzeptiert. Doch alle eint eins: Sie lieben es, in der Natur und einfach mal raus zu sein. Für einen längeren Urlaub im Zelt oder für einen Kurztrip in der Region bietet sich der Sommer geradezu an… Wird auch nicht so kalt auf dem Weg zum Toilettenhäuschen.

D = Dermatitis Solaris

So heißt der Sonnenbrand im medizinischen Fachjargon. Er ähnelt einer Verbrennung ersten bis zweiten Grades und wird von ultravioletter Strahlung verursacht. Die sorgt in der Haut für die Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen, die Durchblutung wird erhöht, die betroffene Stelle wird dadurch warm, und es kann zum Austritt von Flüssigkeit in das Gewebe kommen - es bilden sich Blasen.

E = Eis

Erdbeere-Balsamico-Creme. Das ist die Eissorte des Jahres 2015, ausgesucht von der Union italienischer Speiseeishersteller. Passt nicht zusammen? Ja dann probieren Sie doch mal Schokolade mit Chili, Zitrone mit Basilikum oder Birne mit Parmesan. Wem das nicht schmeckt, gibt es ja noch die altbewährten Sorten.

F = Freibad

Die Saison kann endlich losgehen. Eine Auswahl von Freibädern in NRW finden Sie hier.

G = Grillen

Holzkohle, elektrisch oder mit Gas? Rippchen, Würstchen oder Gemüse? Die Beantwortung dieser Frage hat schon zu manch Zerwürfnis zwischen Freunden oder Lebenspartnern geführt. Und auch sonst lässt sich der Deutsche in eins seiner liebsten Hobbys nicht gerne reinreden. Einige Tipps und Tricks, Infos und Wissenswertes finden Sie über die Links.

H = Haustiere

Sommerliche Temperaturen lassen auch unsere Haustieren nicht kalt. Aber anders als der Mensch können sich etwa Hunde und Katzen nicht durch Schwitzen über die Haut Kühlung verschaffen. Sie müssen Trinken und Hecheln. Deshalb rät der Deutsche Tierschutzbund, Haustiere ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen und dafür zu sorgen, dass die Tiere einen kühlen Platz haben oder sich in den Schatten zurückziehen können. Das Gassigehen sollte in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verschoben werden. Beim Parken darf ein Hund keinesfalls im Auto gelassen werden, denn das heizt sich rasch auf 50 Grad und mehr auf. Und ein Auto, das im Schatten geparkt wurde, steht schnell voll in der Sonne, wenn diese weiterwandert. Anzeichen dafür, dass die Hitze Hund oder Katze zu sehr zusetzt, sind glasiger Blick, tiefrote Zunge und Hecheln mit gestrecktem Hals. Anzeichen für einen Hitzschlag sind Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen und schließlich Bewusstlosigkeit.

I = Ictus solis

Besser bekannt als Sonnenstich, medizinisch aber auch Insolation oder Heliosis, gehört zu den Hitzeschäden. Bei einem Sonnenstich sind Gehirn und Hirnhaut durch zu lange und zu starke Sonneneinstrahlung und die dadurch einwirkende Hitze irritiert. Das kann Entzündungsreaktionen im ganzen Körper hervorrufen und auch zu einer Hirnschwellung führen. Eine simple Kopfbedeckung schützt in der Regel gut. Besonders für Babys und Kleinkinder ist sie sehr wichtig.

J = Juni, Juli, August

Die zwei Monate mit dem J (und der eine mit dem A) sind die drei Monate der Jahreszeit Sommer - jedenfalls meteorologisch betrachtet. Astronomisch gesehen beginnt der Sommer erst am 21. Juni, endet dafür aber am 21. September. Als Jahrhundertsommer in diesem Jahrhundert gelten schon die Sommer 2003 und 2010. Der Sommer 2003 war länger als die in den anderen Jahren, und es wurden zahlreiche Höchsttemperaturrekorde seit dem Beginn der Wetteraufzeichnung in Europa gebrochen. Der Sommer 2010 übertraf den von 2003 schließlich nochmal in seiner Dauer und Ausdehnung. In dem Jahr litten vor allem Russland und Osteuropa unter der extremen Hitzewelle. Auch kam es zu verheerenden Wald- und Torfbränden in Russland.

K = Kimaanlage

Draußen 30 Grad und mehr, drinnen angenehm-kühle 21 Grad: Was wären wir ohne Klimaanlagen? Teilweise haben die Geräte aber auch einen schlechten Ruf: Während der Fußball-WM in Brasilien etwa sollen Klimaanlagen dafür verantwortlich gewesen sein, dass einige deutsche Spieler gekränkelt haben. Hier steht, was Sie über Klimaanlagen wissen müssen. Generell gilt: Klimaanlagen machen nicht krank, aber es ist ratsam, die Geräte nicht zu kalt einzustellen.

L = Liegestuhl

Der ist definitiv ein schöner Platz, um die Sonne maßvoll zu genießen. Vielleicht mit einem guten Buch oder einem Eis?

M = Mücke

Eine asiatische Buschmücke sitzt am 23.09.2005 auf einem Finger. Diese Mücke verbreitet sich in Deutschland, vorallem im Süden von Nordrhein-Westfalen und im Norden von Rheinland-Pfalz und ist Überträger des in Einzelfällen tödlichen West-Nil-Virus.

Die Asiatische Buschmücke verbreitet sich in Deutschland

Sie sind lästig, rauben einem den Schlaf, und wenn man dann doch weggenickt ist, stechen sie einen mit ziemlicher Sicherheit: Mücken. Und dabei haben wir es inzwischen bei uns in NRW nicht mehr nur mit den einheimischen Plagegeistern zu tun, sondern auch noch mit Mückenarten, die zu uns einwandern. Heftige Reaktionen auf Stiche der Asiatischen Buschmücke etwa haben bereits einige Ärzte und Apotheker in Bonn und Umgebung registriert. Sie berichten bei manchen Patienten von heftigen Schwellungen und sogar großen wässrigen Blasen.

N = Nichtstun

Einfach mal nichts tun – zur Abwechslung. Die Seele baumeln lassen und sich nicht mit der Bewältigung des Alltags beschäftigen. Sich dafür ab und zu die Zeit zu nehmen, ist nicht nur schön, sondern auch gesund, denn der Körper hat bei sommerlichen Temperaturen zusätzlich Stress. Vielleicht hängt ja eine gemütliche Hängematte für ein kleines Nickerchen im Garten? Denn genug Schlaf ist auch wichtig.

O = Ozon

Ozon ist ein Gas, das sich bei uns in Bodennähe aber auch in der Stratosphäre unseres Planeten bilden kann. Bodennahes Ozon entsteht, wenn Stickstoffoxide (etwa die Hälfte kommt aus dem Verkehrsbereich, vornehmlich dem Straßenverkehr, der restliche Anteil überwiegend aus Feuerungsanlagen), Kohlenwasserstoffe und UV-Strahlung aufeinandertreffen. Darum kann es vor allem im Sommer zu hohen Konzentrationen von Ozon kommen. Bodennahes Ozon greift die Atmungsorgane an und schädigt auch Tiere und Pflanzen. Das Ozon in der Stratosphäre schützt die Erde vor UV-Strahlung.

P = Pflanzen

Auch Pflanzen brauchen Wasser, erst recht wenn es heiß ist. Aber wann, wie viel und womit gießt man am besten – und welche Alternativen gibt es, wenn der Urlaub vor der Tür steht? Einige Antworten finden Sie hier.

Q = Quark

Als Hausmittel gegen Sonnenbrand hält sich Quark schon lange in der Top-Ten-Liste. Tatsächlich können Quark und auch Joghurt aus dem Kühlschrank zu schneller Linderung bei Sonnenbrand verhelfen. Das liegt aber weniger an den Inhaltsstoffen als vielmehr an der Kühle, die sie spenden. Kühlen sollte man so schnell wie möglich und nicht erst, wenn der Sonnenbrand seine volle Ausprägung erreicht hat, doch auf keinen Fall zu kalt. Denn dann kann aus dem Sonnenbrand eine Erfrierung werden.  

R = Radtour

Vielleicht nicht für jeden bei superheißen Temperaturen zu empfehlen, doch für viele Sommertage ist eine Radtour sicher eine schöne Abwechslung - und man kommt rum. Denn zu sehen und zu erleben gibt es auf den zahlreichen Routen in NRW eine ganze Menge. Also rauf auf den Sattel und rein in die Pedale. Ein nettes Gasthaus oder ein Eiscafé locken sicher auch zwischendurch. Oder man macht einen Stopp an einem der vielen schönen Badeseen und kühlt sich dort nach der Radelei etwas ab.

S = Sonnencreme

Sonnencremes schützen unsere Haut vor der ultravioletten Strahlung der Sonne. Diese UV-Strahlen sind kurzwelliger als das sichtbare Licht und haben mehr Energie, mit der sie unsere Haut schädigen können. Kurzfristig bekommen wir bei zu viel davon Sonnenbrand oder sogar regelrechte Verbrennungen mit Brandblasen. Auf lange Sicht kann die Strahlung Hautkrebs verursachen. Sonnencremes wirken auf zwei Weisen: Die einen reflektieren die UV-Strahlung mit anorganischen Substanzen, ähnlich wie kleine Spiegel, so dass sie nicht in die Haut eindringen kann. Die anderen beinhalten organische Stoffe, die die Strahlung absorbieren. Doch Vorsicht: Auch die beste Sonnenmilch, gut und ausreichend auf dem Körper aufgetragen, ist kein Freischein für grenzenloses Brutzeln. Und bei einigen Inhaltsstoffen sollte man beim Kauf genau hinschauen.

T = Trinken

Wir schwitzen bei heißen Temperaturen, und wenn der Schweiß auf der Haut verdunstet, verschafft uns das Kühlung. Nur muss die so verlorene Flüssigkeit auch wieder ersetzt werden. Darum ist vor allem im Sommer das Trinken für uns so wichtig. Zwei bis drei Liter sollten es an heißen Tagen schon sein. Einige Regeln sollte man allerdings beachten: So helfen zu kalte Drinks nicht weiter. Denn die muss der Körper erst wieder erwärmen, und das bringt uns erst recht ins Schwitzen. Natürliches Mineralwasser ist ein guter Durstlöscher, ebenso wie Leitungswasser, das meist nur etwas weniger Elektolyte enthält. Als Richtwert sollte ein gutes Mineralwasser ungefähr 250 Milligramm Kalzium und 100 Milligramm Magnesium pro Liter enthalten. Apfelschorle ist eine gute Alternative, wer etwas Geschmack im Getränk haben möchte. Auf Kaffee, Schwarztee und Alkohol sollte man verzichten, und isotonische Getränke enthalten oft viel Zucker und versorgen den Körper nicht besser mit Flüssigkeit und Mineralien als Wasser.

U = UV-Strahlung

Die Ultraviolettstrahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, deren Wellenlänge vom menschlichen Auge nicht gesehen werden kann. Für den Menschen kann sie dennoch gefährlich werden, zum Beispiel kann sie Hautkrebs verursachen. Verantwortlich dafür sind die UV-B-Wellen. Sie lösen die Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen in der Haut aus. Bis der daraus resultierenede Sonnenbrand fühl- und sichtbar wird, dauert es einige Stunden. Die etwas längeren UV-A-Wellen dringen tiefer in die Haut ein und schädigen die Kollagene. Dadurch verliert die Haut an Spannkraft und altert frühzeitig.

V = Vitamin D

Es wird auch Sonnenvitamin genannt, denn der Körper stellt es selbst her. Dafür braucht er lediglich UV-Strahlen - und davon gar nicht mal viel. Wichtig ist das Vitamin für unsere Zähne und Knochen, denn dort ist es für den Einbau von Kalzium verantwortlich. Im Alter lässt die Fähigkeit zur Vitamin-D-Bildung in der Haut deutlich nach, sodass der Arzt zu zusätzlichen Präparaten raten kann. Eine Überversorgung allerdings kann schwere Schäden verursachen, etwa Kalzium-Ablagerungen in Niere, Herz, Lunge oder Gefäßen.

W = Wetter

Die Rekorde von 1937 wurden bislang nicht geknackt, sagte Wetterexperte Stefan Laps, doch der ein oder andere von 1996 sei am Freitag (05.06.2015) schon drin gewesen. Gemeint sind die Juni-Rekorde der 1. Dekade, also die Orte mit den heißesten Temperaturen in den ersten zehn Juni-Tagen. Ganz weit vorne war da Köln/Bonn am 7. Juni 1996 mit 33,2 Grad, gefolgt vom Flughafen Düsseldorf mit 32,9 und Essen mit 31,3 Grad. Selbst auf dem Kahlen Asten wurden an diesem Tag 27,7 Grad gemessen. Am 10. Juni 1937 wurden in Aachen 33,1 Grad und in Bad Salzuflen 32,9 Grad gemessen.

X = Xenia

Xenia Friedrich ist die Namenspatin des Hochs Xenia, das uns im Juni mit gutem Wetter erfreut hat. Das Hoch zog vom Atlantik zu uns heran. Zuvor sorgte aber noch Tiefdruckgebiet Lothar für eine Unterbrechung. Er verdrängte das Hoch Walburga, das uns am Freitag (05.06.2015) Höchsttemperaturen beschert hatte. Hochs und Tiefs werden im jährlichen Wechsel nach Frauen und Männern benannt. In diesem Jahr tragen die Hochs Frauennamen. Seit einigen Jahren kann man auch beim Institut für Meteorologie der FU Berlin Patenschaften für Hochs und Tiefs erwerben.

Y = Yacht

"Eine Seefahrt, die ist lustig..." Ganz besonders mit der eigenen Yacht. So ein bisschen herumschippern auf dem Rhein. Die Sonne genießen. Im Düsseldorfer Hafen jedenfalls liegen einige schöne Boote, bei denen es sicher bei schönem Wetter häufiger heißt: "Leinen los!"

Z = Zecken

Zecken können allerlei Krankheiten übertragen. Ein Beispiel ist die Borreliose, die Gelenkschmerzen und Lähmungen verursachen kann, ein anderes die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Diese Krankheit kann für den Menschen lebensbedrohlich werden, es gibt aber eine Impfung dagegen. Ein Infektions-Risiko besteht in den südlichen Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg sowie Teile von Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und des Saarlands, aber auch in Urlaubsländern, wie Österreich, Kroatien, dem Baltikum und den Küstengebieten Skandinaviens. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung. Tückisch an ihr ist, dass Symptome oft erst Jahre nach dem Biss auftreten. Ein Infektions-Risiko besteht in ganz Deutschland. Ein Schutz gegen Zecken mit Kleidung oder Spray, schnelles Erkennen und richtiges Entfernen des Blutsaugers sind also in jedem Fall sinnvoll. Und wer nach einem Zeckenbiss die sogenannte Wanderröte - sich ausdehnende rote Flecken rund um die Bissstelle - entdeckt, müde ist, Fieber oder Kopfschmerzen hat, sollte sofort zum Arzt gehen.