Massenschlägerei in Renesse

Deutsche attackieren niederländische Polizisten

Stand: 13.04.2015, 19:40 Uhr

  • 78 Gelsenkirchener nach Massenschlägerei in Renesse festgenommen
  • Angriff auf niederländische Polizisten in der Nacht zu Sonntag (12.04.2015)
  • Mindestens sechs Beamte verletzt, 15 Deutsche weiterhin in Haft

Die Partygesellschaft war einem Polizeisprecher zufolge mit einem Doppeldeckerbus aus Gelsenkirchen in den Küstenort in der Provinz Zeeland gereist. Anlass soll nach Angaben der niederländischen Polizei ein Junggesellenabschied gewesen sein. Im Nordseebad Renesse lief der feuchtfröhliche Ausflug dann offenbar komplett aus dem Ruder. Zu Beginn des Abends habe die Polizei den Businsassen verboten, Bier auszuladen, da "Alkohol auf der Straße bei uns verboten ist", sagte Bürgermeister Gerard Rabelink. Sie sollten das bereits entladene Bier in den Bus zurückbringen. Nach dieser Aufforderung entstand ein erstes Handgemenge.

Zwei Polizisten erleiden schwere Kopfverletzungen

Die Gruppe aus Gelsenkirchen habe dann in den Bars und Diskotheken des Küstenortes gefeiert. Gegen 2:30 Uhr am frühen Sonntagmorgen seien die Deutschen dann in Streit geraten mit einer anderen Gruppe. "Die Polizei ist dann eingeschritten", sagte ein Sprecher dem WDR am Montagmorgen (13.04.2015). "Auch das Sicherheitspersonal der Diskotheken hat den Polizisten geholfen", fügte er hinzu. Stoppen konnten sie die Gewalt nicht. Es kam zu einer Massenschlägerei, bei der ein Polizist ein Bierglas an den Kopf bekam. Ein weiterer wurde so verprügelt, dass er eine schwere Gehirnerschütterung erlitt. Beide Beamte wurden im Krankenhaus behandelt. Vier weitere Polizisten wurden verletzt und wollen rechtliche Schritte gegen die Schläger einleiten.

15 Deutsche weiterhin in U-Haft

14 Personen, die an der Schlägerei beteiligt waren, sitzen nun in Breda in Untersuchungshaft. Ein weiterer wurde inhaftiert, weil er sich nicht ausweisen konnte. "Ob sie noch heute oder erst am Dienstag aus der Haft entlassen werden, entscheidet der Haftrichter", sagte die Polizei. Der Rest der Gruppe durfte inzwischen nach Deutschland zurückreisen.

Einige der Schläger trugen Trikots von Schalke 04. Die niederländischen Ermittler gehen aber nicht davon aus, dass es sich um Hooligans handelt, sondern um eine Eskalation bei einem Junggesellenabschied. Nun sucht die Polizei weitere Zeugen, die die Massenschlägerei gefilmt oder fotografiert haben. Sie können sich unter der internationalen Telefonnummer (00)-34-357-8844 melden.