Netzreaktionen zu Müller-Wohlfahrt

Mull reicht's

Stand: 17.04.2015, 14:47 Uhr

Am Donnerstag (16.04.2015) haben FC Bayern-Arzt Müller-Wohlfahrt und sein Stab überraschend ihre Tätigkeit für den Verein gekündigt. Im Netz diskutieren Fußballfans unter #MuellerWohlfahrt über Hintergründe und Konsequenzen des plötzlichen Rücktritts. Dabei kommt Pep Guardiola nicht gut weg.

In einer Mitteilung gaben der 72-jährige Star-Fußballarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und sein Team ein "nachhaltig geschädigtes Vertrauensverhältnis" als Grund für ihren gemeinschaftlichen Rücktritt an. Die medizinische Abteilung sei aus ihnen unerklärlichen Gründen für die Niederlage gegen den FC Porto im Viertelfinale der Champions League hauptverantwortlich gemacht worden. Für viele Fans, wie hier Fabi, ist diese Reaktion nicht nachvollziehbar.

Überhaupt vermuten viele Nutzer in den sozialen Netzwerken, die Rivalität zwischen dem langjährigen Mannschaftsarzt und dem Trainer aus Spanien sei Ursache für den Rücktritt. Schon Guardiolas Reaktion auf die Verletzung von Bayern-Spieler Medhi Benatia im DFB-Pokal Viertelfinale gegen Leverkusen sei Auslöser für die Eskalation gewesen.

So richten sich viele der Userkommentare gegen Pep Guardiola. Ive Gottschalk etwa unterstellt dem Startrainer Allmachtsphantasien.

Bgess86 und Florian Hirzingen sehen die Diskussion differenzierter. Bevor Müller-Wohlfahrt sich nicht offiziell erklärt habe, seien alles nur Spekulationen. Zudem handele es sich bei den beiden nicht gerade um "einfache Charaktere".

Mycroft Holmes dagegen schlägt wohl nicht ganz ernst gemeint vor, Noch-BVB-Trainer Jürgen Klopp als neuen Mannschaftsarzt beim FC Bayern anzuheuern. Dabei darf natürlich angezweifelt werden, dass die beiden Alphatiere sich besser verstehen als Guardiola und Mull, wie Müller-Wohlfahrt von den Spielern auch genannt wird.

"'Mull' muss bleiben!!"

Bei Facebook wurde am Donnerstag (16.04.2015) spontan eine "Pro-Müller-Wohlfahrt"-Gruppe gegründet. Deren Devise lautet: "'Mull' muss bleiben!!" Auch hier wird heftig über den Machtkampf spekuliert und mit Spannung erwartet, was Müller-Wohlfahrt zu seinem Rücktritt zu sagen hat.

Presseerklärung des FC Bayern am Freitag

Auf der offiziellen Facebook-Seite des FC Bayern, immerhin von mehr als 28 Millionen Usern "geliked", spielt der Rücktritt von Mannschaftsarzt Müller-Wohlfahrt und seinem Team erst seit Freitag eine Rolle. Das mag daran liegen, dass die Bayern vom Schritt ihrer Mediziner völlig überrascht wurden, wie FCB-Mediendirektor Markus Hörwick am Donnerstagabend mitteilte. Am Freitagmittag um 11.48 Uhr veröffentlichte der FC Bayern schließlich eine offizielle Presseerklärung zum Rücktritt der Mannschaftsärzte, in dem der verein Dr. Müller Wohlfahrt dankt.

Die Resonanz darauf ist ziemlich eindeutig. Von "Fehltransfers, Fehltaktiken und Fehlentscheidungen eines überarroganten Trainers" ist die Rede. Marc Schlote etwa postet unter der Presseerklärung: "Lieber Mull spielen, aber dafür mit weniger Pep!!!!! Mia san Mia". Franz Kurt Haas geht sogar noch einen Schritt weiter: "Nächste Saison mit Klopp und Mull!!!", fordert er in seinem Statement.

Zur Arbeit zwischen Arzt und Verein

Wie die Zusammenarbeit zwischen einem Mannschaftsarzt und einem Verein aussieht, erklärt Dr. med. Alois Teuber, international renommierter Sportmediziner und Mannschaftsarzt bei Fortuna Düsseldorf, der Aktuellen Stunde im Interview.