Großbrand in DB-Werk Witten

Werden jetzt die Weichen knapp?

Stand: 24.07.2015, 10:35 Uhr

Am Tag des Großbrandes in Witten waren am Freitag (24.07.2015) die Ermittler vor Ort. Sie sollen herausfinden, wie es zu dem Brand in dem Weichenwerk der Bahn kommen konnte. Das Werk ist das einzige dieser Art in Deutschland - bedeutet das neue Probleme für die Bahn?

In dem Werk werden jährlich 1.200 Weichen hergestellt. Die Halle, eine Kombination aus altem Backstein und modernem Leichtbau, sei eine wichtige Fertigungshalle in dem Komplex, sagte ein Bahn-Sprecher. Nach ersten Einschätzungen der Deutschen Bahn sind die Großmaschinen für die Produktion der Weichen aber unbeschädigt geblieben. Inwieweit es trotzdem zu Verzögerungen auf Bahn-Baustellen kommen kann, sei derzeit aber noch unklar. Die Bahn hat die Hoffnung, dass die Produktion in den nächsten Wochen weitergehen kann.

Das Feuer war am Donnerstagmorgen (23.07.2015) im Dachstuhl der Produktionshalle ausgebrochen und hatte sich dann auf das ganze Gebäude ausgedehnt. Der Brand war lange außer Kontrolle, erst am Abend kam die erlösende Nachricht von der Feuerwehr: "Wir haben das Feuer unter Kontrolle", sagte die Sprecherin der Stadt Witten, Lena Kücük gegen 17 Uhr. Über Nacht wurde trotzdem weiter gelöscht, es gab immer noch Glutnester.

Viele Anwohner waren besorgt. Es stank rund um die Brandstelle - aber alle Messungen der Feuerwehr ergaben, dass keine Gesundheitsgefahr besteht. Am Abend konnten Anwohner ihre Fenster und Türen laut Stadt wieder öffnen.

Räuchsäule mal größer, mal kleiner

Der Brand fraß sich seit dem Morgen regelrecht durch die mehrere Tausend Quadratmeter große Halle. Die Feuerwehr setzte immer wieder Brand-Riegel - aber es fingen immer wieder neue Abschnitte an zu brennen. Je nach Abschnitt flammte das Feuer wieder auf - oder es wurde kleiner. Zeitweise zog die schwarze Rauchsäule von Witten in Richtung Dortmund.

Verstärkung angefordert

Vor Ort war das gesamte Team der Feuerwehr Witten. Die Wittener hatten auch Hilfe bei den Feuerwehren in Dortmund, Bochum und im Ennepe-Ruhr-Kreis angefordert. Vor Ort waren laut Feuerwehr zwischenzeitlich bis zu 200 Feuerwehrleute. Am Abend wurde die Zahl der Löschkräfte dann auf 60 reduziert. Ein Teil der Einsatzkräfte aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis musste zwischenzeitlich auch zurück nach Ennepetal und dort löschen. Am frühen Donnerstagnachmittag brannte auch eine Fabrikhalle der Firma Spax-Schrauben.

Im Einsatz war auch eine fliegende Kamera der Feuerwehr Dortmund. Mit Hilfe der Drohne wurden Glutnester auf dem Dach der brennenden Halle ausfindig gemacht.

Warum das Feuer in dem Werk an der Kronenstraße ausbrach, ist noch unklar und wird jetzt von Ermittlern untersucht. Das Feuer hatte sich vom Dachstuhl ausgebreitet. Verletzt wurde nach Angaben von Stadtverwaltung und Bahn niemand.

Bahnhof war zeitweise gesperrt

Wegen des Brandes war am Donnerstag der Bahnhof in Witten vorübergehend stillgelegt und der Verkehr zwischen Hagen und Dortmund zeitweise unterbrochen. Der Bahnverkehr in der Region hat sich inzwischen normalisiert.

Viele Augenzeugen haben ihre Eindrücke auf Twitter geteilt: