Tipps für die richtige Berufswahl

Wie finde ich den Job fürs Leben?

Stand: 16.04.2015, 11:00 Uhr

Wenn das Ende der Schulzeit naht, stehen wichtige Entscheidungen an. Soll man ins Berufsleben einsteigen oder für einen weiteren Abschluss lernen? Wie wird die richtige Entscheidung getroffen? Und was tun, wenn die Entscheidung falsch war? Fakten und Tipps für den den richtigen Einstieg ins Berufsleben.

1. Wo gibt es es Informationen, die bei der Berufswahl helfen?

Eine Orientierung bieten schon die Schulen durch Berufspraktika und verschiedene Informationsveranstaltungen. Wer dann immer noch total unschlüssig ist, kann sich in den Berufsinformationszentren der Agentur für Arbeit informieren. Ein eigens dafür geschaffenes Computer-Programm dient der ersten groben Einordnung. Natürlich ist ein persönliches Gespräch mit Berufsberatern besonders hilfreich, sagt Peter Wege von der Bundesagentur für Arbeit: "Die Berufswahl ist schon eine große Herausforderung angesichts von 330 anerkannten Ausbildungsberufen und Tausenden von Studiengängen."

2. Wo und bei wem sollte man sich noch erkundigen?

Die Bundesagentur für Arbeit bietet auf der Internet-Plattform planet-beruf.de sortierte Informationen für Schüler, Lehrer und Eltern jeweils sortierte Informationen als gute Orientierungshilfe in der Fülle an Informationen. "Sicherlich gehören Gespräche mit den Eltern und dem privaten Umfeld dazu", sagt der Düsseldorfer Berufsberater Peter Wege. Wobei die eigenen Neigungen und Interessen eine zentrale Rolle spielen sollten. "Am Ende muss der Beruf eben Berufung sein - und im besten Fall auch Spaß machen bis zum Ruhestand."

3. Wie können sich die Suchenden zur eigenen Entscheidung vorarbeiten?

Berufsberater Peter Wege hat in den vergangenen Jahren festgestellt, dass immer mehr Abiturienten noch eine Auszeit nach der Schule nehmen. Einige absolvieren freiwillig das eine oder andere Praktikum, um sich auszuprobieren. Manche gehen für einige Zeit ins Ausland oder legen ein "Freiwilliges Soziales Jahr" ein. "Das ist alles legitim, nicht jeder Lebenslauf ist total durchstrukturiert", sagt der Experte. Hinterher müsse eine tragfähige Berufsentscheidung getroffen werden, die nach Möglichkeit für ein ganzes Leben gültig sein soll.

4. Studium oder Ausbildung?

Wer eher praktisch orientiert ist, dürfte in einem Ausbildungsberuf besser aufgehoben sein. Denn da wird zum einen der Beruf sofort ausgeübt, zum zweiten wird vom ersten Tag an eigenes Geld verdient. Wer lieber theoretisch-wissenschaftlich arbeitet, für den könnte ein Studium in Frage kommen. Dann muss aber auch die Finanzierung geklärt und meist der Wohnort gewechselt werden. Informationen und weitere Hilfe dazu bieten Studienberatungen an den Hochschulen.

5. Was tun, wenn sich eine erste Entscheidung nach den ersten Wochen als falsch herausstellt?

Wenn diese Erkenntnis innerhalb der Probezeit einer Ausbildung kommt, ist das überhaupt kein Problem. "Das ist ja der Sinn dieser Regelung für die ersten Monate im neuen Job. Man probiert, ob es passt", sagt Berufsberater Peter Wege. Was aber für beide Seiten gilt: Auch ein Ausbildungsbetrieb kann innerhalb der Probezeit kündigen. Wer später feststellt, dass dieser Weg offenbar nicht der richtige ist, sollte den Mut zum Wechseln haben, rät Peter Wege. "Man sollte nichts durchziehen, an dem man keine Freude hat und keine Erfolge erzielen wird."

6. Welche Berufe haben nach aktuellem Stand die besten Zukunftsaussichten?

Berufsberater Peter Wege nennt die herausragenden Beispiele: "Ganz vorne steht die Informationstechnologie, also alles, was grob gesagt mit Computertechnik und Programmieren zu tun hat. Der Informatik-Kaufmann zum Beispiel oder der IT-System-Elektroniker." Auch in der Altenpflege bestehe jetzt schon ein riesiger Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage. "Der Bedarf wird sich angesichts des demografischen Wandels noch vergrößern", sagt Wege und prognostiziert auch den klassischen Handwerksberufen wie Tischler, Mechatroniker, Installateur oder Kfz-Mechatroniker aktuell gute Aussichten.