Digit vermisst Südamerika

Eine exotische Welt und eine andere Zeit

Stand: 15.03.2015, 16:00 Uhr

Eduard Orsech arbeitete viele Jahre als Landvermesser, alles andere als ein langweiliger Job. In den 1960er Jahren war er in Südamerika. Und mit seiner Kamera hielt er Eindrücke aus einer exotischen Welt und einer anderen Zeit fest.

Der Fluss, der Urwald, die Arbeit mittendrin. Es schien so, als habe eine exotische Welt nur auf auf Eduard Orsech gewartet. Er kam aus russischer Kriegsgefangenschaft und ging als Landvermesser nach Südamerika. "Mein Bruder war bereits in Venezuela und konnte mir mit den Papieren helfen. Ich bin dann mit fünf Dollar in der Tasche ausgewandert", sagt der heute 88-Jährige. Seine Frau kannte er da noch nicht, aber die Filme und die Erzählungen gehören zu ihrem gemeinsamen Leben. Mehr als 50 Jahre ist das jetzt her mit dem Urwald. Heute lebt er in einem kleine Haus in Ratingen, aber die große weite Welt war immer bei ihm. Was geblieben ist, sind die Erinnerungen. Manchmal nur Sitationen, die in Jahrzehnten kaum verblasst sind. Erinnerungen auch an Freundschaften.

Ganz dort bleiben kam dann doch nicht in Frage

Eduard Orsech war ohne Job nach Venezuela gegangen. Hat sich durchgeschlagen mit Aufträgen für Baufirmen, für amerikanische Minenbetreiber. Und dann kam die Zeit am Orinoco: Vermessungsarbeit für das Ausbaggern des Flusses, für die Schiffbarmachung. Aber ganz dort zu bleiben kam dann doch nicht in Frage. Denn in Venzuela kam die Revolution und im Heimaturlaub kam die Liebe. Beim Tanzen lernte er seine Frau kennen, gemeinsam gingen sie nachher auch noch nach Brasilien. Aber das ist eine andere Geschichte.