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Die Trends der Gamescom 2015

Stand: 07.08.2015, 15:45 Uhr

Auf der Spielemesse Gamescom werden die neuesten Spiele vorgestellt. Hunderttausende Besucher wollen wissen: Wie und was spielen wir morgen? Mit der Cyberbrille – oder doch eher mit dem Smartphone? Unser Netzkenner Jörg Schieb stellt die aktuellen Trends vor.

Das Highlight: Virtual Reality Brillen

Der Star der Gamescom ist die Virtual Reality (VR) Brille. Die setzt man auf – und wird sofort in eine virtuelle 3D-Spielewelt gezogen. Zugegeben: Sieht für die Umherstehenden nicht unbedingt prickelnd aus, fasziniert aber jeden, der so eine Brille aufsetzt. Denn das, was man sieht und hört, ist wirklich beeindruckend.

Lange Zeit waren Virtual Reality Brillen nur ein Nischenmarkt. Für einige wenige Hardcore-Gamer, die alles haben und ausprobieren wollten. Doch auf der Gamescom in Köln sieht man solche Brillen nahezu überall. Dutzende von Spieleschmieden entwickeln gerade anspruchsvolle Games, die sich geschickt die Möglichkeiten so einer Brille zunutze machen. Denn Spiele müssen ganz anders konzipiert werden, wenn man sie mit einer VR-Brille anschauen will. Sie müssen eine komplette Welt abbilden.

Das Spielerlebnis ist ganz besonders. Jedes Auge bekommt ein eigenes Bild zu sehen. So entsteht Dreidimensionalität in Perfektion. Die Ohren bekommen den entsprechenden Sound zu hören. Das schottet einen komplett von der Außenwelt ab. Auch Handbewegungen werden künftig getrackt und haben Einfluss auf die Spielwelt.

Unternehmen wie Facebook investieren in VR-Brillen

Es tut sich also eine Menge. Ein Hersteller solcher Brillen, Ocolus Rift, wurde von Facebook gekauft – und Facebook wird alles daran setzen, die Brille populär zu machen. Nicht nur in der Spielewelt, die macht nur den Anfang, sondern im Unterhaltungsbereich ganz allgemein.

Einsatzmöglichkeiten abseits des Computerspiels

Schon gibt es einen ersten Animationsfilm, der speziell zum Anschauen mit der VR-Brille gemacht ist. "Henry" heißt der Kurzfilm, der aussieht wie ein Film von Pixar. Niedlich und bunt. Doch man kann sich jederzeit in der virtuellen Welt umschauen. Das soll klar machen: Man kann mit so einer Brille mehr machen als nur spielen.

Noch kann man solche Brillen kaum kaufen - und sie werden wohl erst einmal 400 bis 500 Euro kosten. Doch es geht auch deutlich günstiger. Es gibt spezielle Brillengestelle, in die man sein Smartphone reinstecken kann. So bekommt man für wenig Geld ebenfalls Virtual Reality geboten. So eine Halterung kostet zwischen 30 und 130 Euro, je nach Qualität.

Bringt aber auch jede Menge Spaß. Natürlich ist die Darstellungsqualität nicht dieselbe. Aber es macht deutlich: In der Spielewelt geht es eindeutig in Richtung 3D und Virtual Reality. Zumindest bei Spielen, die man zu Hause spielt. Denn unterwegs sollte man sich besser keine Brille aufsetzen.

Microsofts Hololens und Windows 10 arbeiten Hand in Hand

Auch Microsoft tüftelt an so einer VR-Brille. Hololens heißt sie – und sie soll schon bald auf den Markt kommen. Die amerikanische Softwareschmiede will die Brille nicht nur für Spiele benutzen, sondern auch zur Bedienung von Windows 10.

Das neue Betirebssystem von Microsoft ist in der Lage, auch Xbox-Spiele abzuspielen. Und umgekehrt: Microsofts Spielekonsole Xbox One bekommt im November das Betriebssystem Windows 10 verpasst.  Dann wird es auch universelle Spiele geben, Universal Games genannt, die auf jedem Gerät mit Windows 10 funktionieren. Ob PC, Tablet, Hololens oder Smartphone.

Mobile Gaming

Wachstumsmarkt und nach wie vor ein wichtiger Trend sind Mobile Games. Spiele also, die man auf dem Smartphone oder Tablet spielt. Ob unterwegs oder zu Hause spielt eigentlich keine Rolle. Viele Spiele sind kostenlos, andere kosten nur wenige Euro. Man muss also nicht viel investieren. Und das kommt an: Die App Stores sind voll mit solchen Spielen.

Pünktlich zur Gamescom ist "Angry Birds 2" rausgekommen. Eine Neuauflage dieses so beliebten Bestsellers. Millionen Fans in aller Welt versuchen, auf dem Smartphone die Ehre der Vögel zu retten. Der Kampf gegen die Schweine geht nun in eine neue Runde – noch mehr Spaß, noch kniffliger. Was zeigt: Es geht natürlich auch ganz ohne Virtual Reality.