Sendungsgeschichte

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Am 21. Mai 1965 strahlte der Westdeutsche Rundfunk erstmals die Sendung MONITOR aus. Was an diesem Tag u.a. mit einem Bericht über den Besuch der britischen Königin und einem Interview mit Seiner Hoheit Prinz Louis Ferdinand von Preußen aus der Taufe gehoben wurde, nannte sich "zeitkritisches Magazin" und ist bis heute so geblieben.

40 Jahre Monitor

Monitor 23.05.2014 05:27 Min. Verfügbar bis 16.11.2099 Das Erste

Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sollen durch aktuelle Hintergrundberichte und analytische Filmbeiträge mit politischen Schlussfolgerungen aufgegriffen werden, um damit die Lücke zwischen tagesaktuellen Nachrichtensendungen und politischen Hintergrund-Dokumentationen zu schließen.

Claus-Hinrich Casdorff

Claus-Hinrich Casdorff

Claus-Hinrich Casdorff

Zu den ersten Redakteuren, die mit Redaktionsleiter Claus Hinrich Casdorff die Sendung gestalteten, gehörten Martin Schulze, Rudolf Rohlinger, Franz Wördemann, Erich Potthast und Wolf-Ingo Mätschke. Zur ersten sogenannten "MONITOR-Generation" gesellten sich später Klaus Bresser, Peter Laudan und Michael Stoffregen-Büller dazu. Bereits unter seinem ersten Leiter, Claus Hinrich Casdorff, verursachte das zeitkritische Magazin so manches politische Aufsehen. Spannend wurde es auch immer, wenn das Tandem Casdorff/Rohlinger seine Interviewpartner forsch in die Zange nahm. Der damalige CSU-Vorsitzende Franz-Josef Strauß sprach nach dem "Kreuzfeuer" von "Überfallfragen" (Oktober 1972) und stand von da an für die Sendung nicht mehr zur Verfügung.

Gerd Ruge

Gerd Ruge

Gerd Ruge

Nach fast 17 Jahren vollzog sich der erste Wechsel in der Leitung des Magazins. Es war Gerd Ruge, der seine erste Moderation mit den Worten begann: "Ehe jemand glaubt, Claus Hinrich Casdorff habe sich seit der letzten Sendung einen Bart stehen lassen, möchte ich mich vorstellen: ich heiße Gerd Ruge." Der ehemalige WDR-Studioleiter Bonn gehörte schon damals zu den profilitiertesten Fernsehreportern der Bundesrepublik. Er war als Auslandskorrespondent in Belgrad, Moskau, Washington und Peking tätig. Mit ihm begann eine neue Monitor-Ära. Casdorffs beißender Zynismus, sein grimmig-bohrender Interview-Stil wurde abgelöst durch ruhige Sachlichkeit und analytische Berichterstattung.

Klaus Bednarz

Klaus Bednarz

Klaus Bednarz

Gerd Ruges Zeit als MONITOR-Chef dauerte zwei Jahre. Am 1. Dezember 1983 wechselte er zur Programmgruppe Ausland und wurde deren Leiter. Ihm folgte Klaus Bednarz. Er war zuvor Auslandskorrespondent in Warschau und Moskau sowie Tagesthemen-Moderator und leitete die WDR-Live Sendung „Auslandsstudio“. Klaus Bednarz verstärkte die Mitarbeit an der Sendung MONITOR durch freie Journalisten, um das Themenangebot zu bereichern. Er setzte auf solide journalistische Arbeit und verzichtete auf jeden Schnick-Schnack, was auf die Dauer die Zuschauer überzeugte. Klaus Bednarz wurde zur Identifikationsfigur der Sendung. Sein Konzept für MONITOR stimmte, das zeigte sich auch in den hohen Einschaltquoten. Im Januar 2002 wurde er Chefreporter und Sonderkorrespondent der ARD und Sonia Seymour Mikich trat seine Nachfolge an.

Sonia Seymour Mikich

Sonia Mikich in der Monitor-Kulisse

Sonia Mikich im MONITOR-Studio

Von Januar 2002 bis September 2012 war Sonia Seymour Mikich Redaktionsleiterin und Moderatorin der Sendung. Die preisgekrönte Journalistin, sie erhielt u.a. 1996 den Telestar und 1998 das Bundesverdienstkreuz für ihre Russlandberichterstattung, war zuvor Auslandskorrespondentin und berichtete aus Moskau und Paris.

Georg Restle

Moderator und Redaktionsleiter Georg Restle

Moderator und Redaktionsleiter Georg Restle

Nach Sonia Seymour Mikich übernahm mit Georg Restle im September 2012 zum ersten Mal ein ehemaliger Redakteur der Sendung die Leitung von MONITOR. Kontinuität in jeder Hinsicht: Wie Gerd Ruge, Klaus Bednarz und Sonia Mikich war auch Georg Restle zuvor ARD-Korrespondent in Moskau.

Politische Magazine in der ARD

Der NDR sendete mit "Panorama" das erste politische Fernsehmagazin innerhalb der ARD. Mit seinem Untertitel "Worüber man spricht - worüber man sprechen sollte" hatte es von 1957 bis 1958 mit Filmbeiträgen, Interviews und Moderation alle Merkmale, die ein politisches Magazin haben sollte. Zwei Jahre später rief der Bayerische Rundfunk das zeitkritische Magazin "Anno - Filmberichte zu den Nachrichten von gestern und morgen" ins Leben. Knapp zwei Jahre später wurde "Anno" umgetauft und erhielt den neuen Namen "Report", den es heute noch trägt.

Volker Happe, Gabriele Krone, Redaktionsleiter Gerd Ruge, Wolfgang Landgraeber und Helmut Grosse (v.l.)

Die MONITOR-Redaktion 1981: Volker Happe, Gabriele Krone, Redaktionsleiter Gerd Ruge, Wolfgang Landgraeber und Helmut Grosse (v.l.).

1961 erschien die Sendung "Panorama" vom NDR erneut auf dem Bildschirm und erhielt den noch heute gültigen Untertitel "Berichte, Analysen, Meinungen". Im Jahre 1965 gründete der WDR in Köln nach seinem Ausscheiden aus der Gemeinschaftsproduktion von "Report" sein eigenes zeitkritisches Magazin: MONITOR. So hat die ARD bereits damals eine Reihe von zeitkritischen Magazinen etabliert, die wöchentlich alternierend senden und häufig unter öffentlichem Beschuss stehen. Sie sind sicherlich auch eben deswegen zur "Institution" der Information, Kritik und Kontrolle im Deutschen Fernsehen geworden.

Stand: 21.05.2015, 12:39 Uhr

Kommentare zum Thema

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2 Kommentare

  • 2 andre vennel 26.10.2019, 14:55 Uhr

    der film ist zu einem grossen teil im falschen bildformat!

  • 1 Günter Baum 24.08.2017, 23:11 Uhr

    Monitor heute...der Wall durch Afrika in Vollendung...es ist unerträglich...aber die Puzzleteile sind ja seit langem ohne große Intelligenzleistung zusammen setzbar. Trotzdem danke für die aufschlussreichen und entlarvenden Bilder über die aktive Beteiligung unserer Regierungsmitglieder...ich kann mich nicht erinnern, solche klaren Bilder und Worte zuletzt im öffentlich rechtlichen Fernsehen gesehen und gehört zu haben. Außer der leichten Erkenntnis und Überzeugung keine dieser Gestalten oder ihre Parteien in Kürze zu wählen bleibt der schale Geschmack und die brennende Frage: Was ist zu tun?