Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (l.) gibt die Phoenix-Baustelle frei

Feierliche Übergabe des Phoenixsees

Ahoi fürs Fußvolk

Stand: 07.05.2011, 16:12 Uhr

Noch bis zum 9. Mai 2011 müssen die Neugierigen warten: Dann kann das Gelände um den Phoenixsee zu Fuß oder per Rad erkundet werden. Willi Garth war schon beim Abriss des Bauzauns dabei. WDR.de begleitet ihn zum vierten Mal.

Von Katrin Schlusen

Willi Garth gehört zu den wenigen Menschen, die sehen können, wie Dortmunds Oberbürgermeister selbst zupacken muss. Ullrich Sierau (SPD) räumt einen der halbhohen Metallzäune zur Seite. Das ist als Symbol für die Übergabe des neu geschaffenen Phoenixsees an die Dortmunder Bürger gedacht.

Am Freitag (06.05.2011) sind bei der feierlichen Übergabe des Sees nur geladene Gäste und Pressevertreter anwesend. Willi Garth gehört dazu, weil er sich als Heimatkundler unter anderem für die archäologischen Ausgrabungen eingesetzt hat. Auch wenn der See - der seit Oktober 2010 geflutet wird - längst nicht mit Wasser vollgelaufen ist, sollen die 3,2 Kilometer langen Spazier- und Radwege rund um das Gewässer am Montagmorgen (09.05.2011) für alle freigegeben werden.

"Das ist für Ihr Museum"

Als schließlich das blaue Band von den Würdenträgern durchtrennt wird, will auch Willi Garth ein Foto haben. Kurz darauf winkt der Arnsberger Regierungspräsident Gerd Bollermann mit einem Stück des blauen Bandes: "Herr Garth, das ist für Ihr Museum." Dortmunds Oberbürgermeister Sierau feiert die Übergabe als historischen Tag: "Wir haben etwas auf die Beine gestellt." Dabei gab es auch kritische Stimmen, die gegen den Seebau auf dem Gelände eines ehemaligen Stahlwerks waren: "Es gab viel Häme dafür, einen See bauen zu wollen", fasst es Sierau zusammen.

Viele wollen "auf der Matte stehen"

Willi Garth hat schon von vielen Bekannten gehört, dass sie am Montag (09.05.2011) "auf der Matte stehen" wollen, wie er es formuliert. 'Warum genau an diesem Tag?', wollte er von ihnen wissen. "Weil wir dabei sein wollen", lautete die Antwort. Auch wenn die Bauherren selbst daraus kein Event machen - entlang der Strecke gibt es bislang noch nicht mal einen Eisverkäufer. "Ich kann die Neugier verstehen", meint Garth. Denn es gibt einiges zu entdecken: unter anderem ist ein sogenanntes "Landschaftsbauwerk" fertig, eine 38 Meter hohe Erhebung an der Ostseite des Sees. Noch können Besucher den Rundweg ohne Baulärm genießen. Das könnte sich schon innerhalb weniger Tage ändern. Im Hafenquartier und entlang des Hangs darf ab sofort gebaut werden. Jetzt sind die Häuslebauer am Zug.

Das Jahr der Flutung

Ein ganzes Jahr hat es gedauert, bis der Phoenixsee voll Wasser gelaufen war: In dieser Zeit hat sich nicht nur der Pegelstand verändert, sondern der ganze Stadtteil und auch die Menschen, die in Dortmund-Hörde wohnen. WDR.de begleitete Willi Garth während dieser Zeit und hielt den Blick auf den See regelmäßig fotografisch fest.