Radeln zu den Schachtzeichen

Wind-Probleme bei Kunstaktion

Schachtzeichen wieder aufgestiegen

Stand: 25.05.2010, 12:59 Uhr

Knapp 300 gelbe Heliumballons, die Schachtzeichen, sind am späten Montagabend (24.05.2010) beleuchtet aufgestiegen - aus Sicherheitsgründen nur auf 30 Meter Höhe. Tagsüber blieben sie am Boden: Heftiger Wind machte dem Ruhr 2010-Projekt zu schaffen.

Um 12.11 Uhr hätten die Organisatoren per SMS die Helfer an allen Standorten angewiesen, die Ballons aus Sicherheitsgründen nach unten zu holen, sagte ein Sprecher am Montagnachmittag (24.05.2010). In Recklinghausen hatte sich zuvor einer der mit Helium gefüllten Ballons losgerissen und war weggeflogen. Insgesamt wurden letztlich rund 40 Ballons wegen des starken Windes an der Hülle beschädigt und mussten geflickt werden. Die 3 Meter 70 großen gelben Ballone standen seit Samstag an 311 ehemaligen Zechenschächten in bis zu 80 Meter Höhe. Sie sollen den Strukturwandel im Ruhrgebiet veranschaulichen. Die Veranstalter sprechen von der "größten Kunstinstallation der Welt".

Am Abend stiegen nur noch knapp 300 Ballone als beleuchtete "Nacht-Schachtzeichen" auf. Wegen des Windes stoppten sie allerdings auf 30 Meter Höhe und kamen nicht wie geplant auf 80 Meter.

Ballonseile gekappt

"Das kann man nicht beeinflussen", sagte Ruhr 2010-Geschäftsführer Fritz Pleitgen zu den Wetterverhältnissen und weiter: "Was bedauerlich ist, dass es drei Fälle von Vandalismus gegeben hat." Die Sicherheitsvorkehrungen würden nun nochmals verschärft. In der Nacht zum Pfingstmontag waren Unbekannte in Dortmund, Bochum und Bottrop auf umzäuntes Firmengelände mit Ballonstandorten eingedrungen und hatten die Ballonseile gekappt. Die Ballons flogen davon. Es gibt aber Ersatzballons.

Aktion bis zum 30. Mai

Am Samstag (22.05.10) war die Ballon-Aktion gestartet. Die Ballons schwebten bis Montagmittag über 39 Städten im Revier. Sie sollen an die alten Bergwerkstandorte sowie den Strukturwandel in der Region erinnern und zeigen, dass die Region ihre einst dominierende Bergbautradition lange hinter sich gelassen hat. Wo einst Schächte und Grubengebäude standen, liegen unterhalb der Ballons heute Wiesen, Häuser, Altenheime, Vorgärten und Straßen. Die Ballons sollen bis zum 30. Mai tagsüber am Himmel zu sehen sein. Mehrere Tausend Freiwillige unterstützen das Projekt.