Heißester Tag des Jahres

Hitzerekord mit 36,9 Grad

Stand: 28.06.2011, 15:51 Uhr

Marl im nördlichen Ruhrgebiet führt die Hitzeparade an mit knapp 37 Grad. Aber auch in anderen Städten und Regionen liegen die Temperaturen bei schwülheißen 34 bis 35 Grad. In der Nacht bringen Gewitter Abkühlung, danach bleibt es frühlingshaft.

Nach einer tropischen Nacht mit über 20 Grad startet der Sommer am Dienstag (28.06.2011) gleich zum Hochsommer durch: Marl ist die heißeste Stadt in NRW, gefolgt von Duisburg-Hochfeld mit 36,3 Grad. In Köln-Niehl, das sonst gerne den Hitzerekord in NRW hält, wurden laut WDR-Wetterstudio am Dienstag 34,9 Grad gemessen, ebenso am anderen Ende der Stadt, in Porz-Wahn. "Das ist der heißeste Tag des Jahres bisher", bilanziert WDR-Wetterexperte Lars Dahlstrom im Gespräch mit WDR.de. Und das werde er zumindest auch für die nächsten zehn bis zwölf Tage bleiben, denn ab Mittwoch werde es deutlich kühler und bleibe auch zunächst so.

Binnen 48 Stunden in den Hochsommer - und zurück

"35 Grad kann man haben, das ist nicht ungewöhnlich für Ende Juni", erklärt Lars Dahlstrom vom WDR-Wetterstudio. Allerdings seien die Wetterumschwünge und das rauf und runter der Temperaturen "sehr extrem". Von den kühlen 14 bis 15 Grad am Samstag (25.06.2011) auf 30 Grad am Montag (27.06.2011). Binnen 48 Stunden ging es vom herbstlichen Schmuddelwetter in den Hochsommer - und wieder zurück.

Schwindel und Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme - die Temperaturschwankungen können besonders älteren Menschen mit niedrigem Blutdruck Probleme bereiten. Viel trinken, weniger schwere Mahlzeiten essen, raten die Experten.

Zunächst wird es am Dienstag noch einen "heißen und trockenen Abend" geben, erste Schauer sind laut Dahlstrom zwischen Eifel und Niederrhein möglich. In der Nacht rumpeln dann örtlich Gewitter, die heftig ausfallen können: "In der schwülheißen Luft steckt unheimlich viel Energie." Ruhiger schlafen können die Bewohner im Sieger- und Sauerland, dort werden die Gewitter erst am folgenden Tag ankommen. Die Nachttemperaturen werden zwischen 17 und 20 Grad liegen, so Lars Dahlstrom. Über diese Nachtwerte wird das Thermometer dann am Mittwoch kaum hinauskommen. "Das sind ganz andere Luftmassen, da kann man mal wieder so richtig durchlüften", verspricht der Meteorologe. Bis zum Wochenende werde es dann bei einem Mix aus Sonne, Wolken und Schauern bei 17-20 Grad bleiben.

"Wir wohnen halt nicht am Mittelmeer"

Glaubt man an alte Bauernregeln, dann wird der Sommer richtig sonnig. Denn am gestrigen, heißen Montag war Siebenschläfertag: "Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt." Der Meteoreloge ist allerdings ein wenig vorsichtiger als der Volksmund. "Wir schauen eher auf die Großwetterlage." Und? "Es läuft auf einen durchschnittlichen Sommer hinaus" - Dahlstrom verspricht lieber mal nicht zu viel. Durchgehend 30 Grad und Sonne seien nicht drin - "wir wohnen halt nicht am Mittelmeer." Schade, eigentlich.

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