Reiterhof in Lathen

Kinder und Jugendliche aus NRW bei Ausritt verletzt

44 Verletzte nach Pferdepanik

Stand: 27.08.2010, 15:49 Uhr

Im niedersächsischen Emsland sind 44 Kinder und Jugendliche aus NRW durch eine Pferdepanik zum Teil schwer verletzt worden. Bei einem nächtlichen Fackel-Ausritt eines Reiterhofs gingen 100 Pferde durch.

Ein 14-jähriges Mädchen aus Düsseldorf schwebte in Lebensgefahr, ihr Gesundheitszustand hat sich nach Auskunft der Ärzte in der Zwischenzeit jedoch stabilisiert. Sie wird weiterhin auf einer Intensivstation behandelt. Nach Angaben der Polizei war eine Gruppe von rund 100 Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Regionen in NRW am Donnerstagabend (26.08.2010) zusammen mit einigen Erwachsenen von einem Reiterhof in Lathen ausgeritten. An der Spitze waren sechs Fackelträger. Gegen 21.40 Uhr - die Reiter waren bereits auf dem Rückweg zum Reiterhof - scheuten die Pferde plötzlich auf einer asphaltierten Straße nahezu gleichzeitig. Sie gingen durch und warfen die Kinder und Jugendlichen ab, rannten teilweise über sie hinweg. Die Reiter verletzten sich am Oberkörper, an Armen und Beinen.

Ursache der Pferdepanik unklar

Von den 44 verletzten Kindern und Jugendlichen mussten 39 in die Krankenhäuser der umliegenden Städte gebracht werden, wie der Sprecher des Landkreises Emsland, Udo Maesker, berichtete. Die meisten Opfer erlitten Knochenbrüche und Prellungen. Am Freitag befanden sich zunächst noch 16 Verletzte in Krankenhäusern. Was die Massenpanik unter den Reitpferden ausgelöst habe, sei noch nicht abschließend geklärt, sagte Polizeisprecher van Rammerden. Nach Angaben des Landkreises Emsland könnte eine zu Boden gefallene Fackel die Pferde erschreckt haben.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück leitete wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen des Reiterhofes ein. Die Inhaber-Familie des Ponyhofes bedauerte den Unfall in einer schriftlichen Stellungnahme. Ein Fackelritt finde nahezu wöchentlich statt, hieß es. In den 40 Jahren seit Bestehen des Ferienhofes habe es keine ähnliche Situation gegeben. Um die finanziellen Folgen der Verletzungen müssten sich die betroffenen Familien keine Sorgen machen, sagte eine Sprecherin. Der Reiterhof sei versichert.

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