Schulprojekt von Funkhaus Europa

ROOTS - Die Geschichte deiner Familie

Stand: 20.11.2006, 12:03 Uhr

Woher kommen meine Urgroßeltern? Wie kamen sie nach NRW? Funkhaus Europa lädt Schüler ein, ihre Wurzeln (engl.: roots) zu erkunden. Für die Aktion "ROOTS - Die Geschichte deiner Familie" kann man sich jetzt bewerben.

Von Diana Zulfoghari

"Wurzeln sind wichtig, sie geben Halt", erklärt Jona Teichmann, Programmchefin von Funkhaus Europa, die Idee des Projektes: "Deshalb möchten wir mit "Roots" Jugendliche dazu animieren, sich mit ihrer Herkunft auseinanderzusetzen." Redakteurin Yildiz Deniz ergänzt: "Ich habe das selbst bei mir mitgekriegt. In der Grundschule will man einfach nicht auffallen, da hieß es auf Nachfrage dann einfach: 'Ich bin deutsch!'" Später aber ändere sich das "und dann fängt man an, sich mit seiner Familie und der eigenen Geschichte zu beschäftigen".

Eingeladen, ihre eigene Geschichte zu recherchieren und festzuhalten, sind Schülerinnen und Schüler der 8. oder 9. Klasse aus Hauptschulen in NRW. Sie sollen - so die Idee - die Sommerferien nutzen, um mit ihren Verwandten zu sprechen, Bilder zu sammeln, Erinnerungen aufzuschreiben.

Wer weiß, wo er herkommt, der weiß, wo es lang geht

Warum gerade Hauptschüler? Nicht erst seit der Debatte um die Berliner Rütli-Schule sind Hauptschulen Thema - meist allerdings bezogen auf Jugendkriminalität oder Bildungsmisere. Mag das Bild in Einzelfällen zutreffen, so blende es doch eine große Zahl guter Schulen mit engagierten Schülern und Lehrern aus, meint Jona Teichmann. Gleichzeitig habe Funkhaus Europa in seinen jungen Sendungen die Erfahrung gemacht, dass Schüler und Schülerinnen der Hauptschule eine eigene Sicht auf die Dinge haben. Das habe sich vor allem in Anrufsendungen gezeigt.

Für Jugendliche mit Migrations-Hintergrund sei die Frage nach den Wurzeln zudem besonders wichtig, um seinen Platz in der Gesellschaft zu finden: "Es gilt, die Wurzeln der Vorfahren als Ressource für die eigene Biographie zu entdecken, die durchaus positive Auswirkungen für die persönliche Zukunft haben kann", sagt Projektchefin Teichmann. Denn: Wer weiß, wo er herkommt, der weiß, wo es lang geht.

Die eigene Geschichte als Radiobeitrag

Die eingereichten Beiträge werden zunächst in den Klassen gesammelt und aufbereitet. Anschließend werden sie dann von einer Jury begutachtet und bewertet. Die schönsten Geschichten werden mit Hilfe von erfahrenen Radioprofis umgesetzt und im Programm von Funkhaus Europa gesendet. Gleichzeitig wird das Projekt im Internet mit einem Online-Auftritt multimedial begleitet.