Verdächtiger Koffer enthielt Drogen

Der herrenlose Koffer, der gestern eine dreistündige Sperrung des Düsseldorfer Flughafens verursachte, enthielt mehrere Kilo Rauschgift. Der Flugverkehr hat sich im Laufe des Vormittags normalisiert. Insgesamt waren 140 Flüge ausgefallen.

Sperrung am Düsseldorfer Flughafen am 24.09.2013

Der verdächtige Koffer war am Dienstag nach 18 Uhr an einem Schalter an der Abflugebene entdeckt worden. Das Flughafengebäude wurde daraufhin evakuiert.

Der verdächtige Koffer war am Dienstag nach 18 Uhr an einem Schalter an der Abflugebene entdeckt worden. Das Flughafengebäude wurde daraufhin evakuiert.

Die Polizei sprach ausdrücklich nicht von einem Bombenalarm. Ein Experte, der sich mit verdächtigen Gepäckstücken auskennt, wurde aber zum Flughafen beordert.

Er setzte möglicherweise einen Roboter ein, der den Koffer mit einem scharfen Wasserstrahl aufsprengen - oder zur Explosion bringen kann.

Gegen 20.30 Uhr gab die Bundespolizei Entwarnung. Spezialisten hatten den Koffer geöffnet, er erwies sich als ungefährlich. Ein Schnelltest sowie der Einsatz von Drogenspürhunden bestätigten den Verdacht, dass es sich bei dem Fund um Betäubungsmittel handelt, wie die Polizei in Düsseldorf am Mittwoch (25.09.2013) mitteilte.

Zuvor war das Gelände weiträumig abgesperrt worden. Die Folge: Der Flugbetrieb kam komplett zum Erliegen, und das mitten in der Hauptverkehrszeit, als viele Geschäftsleute unterwegs waren. Mehr als tausend Passagiere, Angehörige und Freunde mussten auf den Straßen vor dem Gebäude warten.

Wer konnte, versuchte ein Taxi zu ergattern.

Auch auf der Straße gab es erhebliche Behinderungen: Die Autobahnzufahrten zum Flughafen waren bis zur Entwarnung ebenfalls gesperrt. Damit sollten die Fluchtwege freigehalten werden. Auf der Autobahn am Flughafen gab es einen drei Kilometer langen Stau.

Währenddessen standen Flieger auf dem Flugfeld mit Passagieren an Bord. Rund 20 Flüge wurden zu benachbarten Flughäfen umgeleitet. Insgesamt fielen 140 Flüge aus. Davon waren 68 Abflüge und 72 Ankünfte.

Normalerweise hätten die Passagiere keine Chance mehr gehabt, mit dem Flieger von Düsseldorf weg zu kommen: Ab 22 Uhr gilt das Nachtflugverbot. Das wurde aufgeweicht. Bis 23 Uhr durften Flugzeuge abfliegen, bis 0.30 Uhr landen. Rund 30 Flüge fanden im Rahmen dieser Ausnahmegenehmigung statt. Viele Passagiere hatten sich inzwischen aber zu Fuß auf den Weg gemacht - zurück nach Hause oder ins Hotel.

Kurz nachdem das Flughafengebäude wieder freigegeben worden war, bildeten sich lange Schlangen vor den Schaltern der Airlines. Die Betroffenen hofften, noch weiterfliegen zu können. Kurzfristig noch eine Hotelübernachtung in Düsseldorf zu finden, war zweifellos schwierig: Am Mittwoch (25.09.2013) beginnt die Messe Rehacare.

Stand: 25.09.2013, 12:56 Uhr